Frankreich startet Luftangriffe auf IS
19. September 2014"Heute morgen um 9:40 Uhr haben unsere Rafale-Kampfflugzeuge den ersten Angriff auf ein Logistikdepot der Terroristen gestartet", teilte Frankreichs Präsident François Hollande mit. "Das Ziel wurde getroffen und vollständig zerstört." Weitere Luftangriffe würden in den kommenden Tagen folgen, hieß es weiter.
Der französische Präsident hatte am Donnerstag angekündigt, Frankreich werde gemeinsam mit den USA Stellungen der Terrormiliz "Islamischer Staat" (IS) bombardieren. Er reagiere damit auf die Bitten der irakischen Regierung nach Luftunterstützung im Kampf gegen die Dschihadisten, sagte er zur Autorisierung von Lufteinsätzen.
Keine Bodentruppen
Die USA begrüßten eine französische Beteiligung. "Das ist ein wichtiger Beitrag zu den Bemühungen der wachsenden internationalen Koalition im Kampf gegen den IS", sagte der Sprecher des Weißen Hauses, Josh Earnest, in Washington. Die USA wollten sich eng mit den französischen Partnern abstimmen.
Die französische Armee fliegt seit Montag Aufklärungseinsätze über dem Irak. Paris beruft sich bei den Einsätzen auf Absprachen mit der Regierung in Bagdad. Bodentruppen und eine Intervention in Syrien schloss Hollande aus. Die USA hatten erstmals vor sechs Wochen IS-Stellungen im Irak aus der Luft bombardiert.
USA bombardiert IS-Trainingscamp
Erstmals bombardierten die USA am Donnerstag nach eigenen Angaben ein Trainingscamp der Extremisten. Bei dem Angriff südöstlich von Mossul im Nordirak seien besetzte Gebäude, eine Truppeneinheit und Fahrzeuge getroffen worden, teilte das für die Region zuständige US-Militärkommando Centcom mit. Bei einem weiteren Luftangriff südöstlich der Hauptstadt Bagdad wurde demnach ein Munitionslager der Dschihadisten bombardiert.
Seit Beginn des US-Militäreinsatzes auf IS-Stellungen im Irak am 8. August flog die Luftwaffe bereits 176 Angriffe. Die meisten richteten sich auf Ziele im Norden des Landes, wo die Extremisten weite Landesteile unter ihre Kontrolle gebracht haben. US-Präsident Barack Obama hatte eine schonungslose Kampagne gegen die Gruppe angekündigt und auch Luftangriffe in Syrien beschlossen, die allerdings bislang noch nicht stattfanden.
cr/SC (dpa, afp)