Frankreich nimmt Aquarius-Flüchtlinge auf
13. Juli 2018Das Schiff hatte eine wochenlange Irrfahrt im Mittelmeer hinter sich. Insgesamt befanden sich damals mehr als 600 aus dem Mittelmeer Gerettete an Bord. Problematisch ist die Haltung Italiens. Nach dem politischen Kurswechsel in Rom hatte der neue rechtsextreme Innenminister Matteo Salvini von der fremdenfeindlichen Lega dem Schiff die Einfahrt in einen italienischen Hafen verweigert. Daraufhin bot sich Spanien an, wo die Menschen schließlich an Land durften.
Auch Frankreich hatte sich bereit erklärt, einen Teil der Menschen aufzunehmen. Die meisten der Geflüchteten stammen aus Eritrea und dem Sudan. Sie werden nun von Spanien nach Frankreich gebracht, wo sie auf die Departements im Norden und Südosten des Landes verteilt werden. Dort sollen sie dann Asyl beantragen, heißt es aus dem Innenministerium in Paris.
Die "Aquarius" von SOS Méditerranée lief inzwischen von Valencia ins südfranzösische Marseille. Ende Juli soll sie wieder in der Such- und Rettungszone vor der libyschen Küste sein.
Italien bleibt hart
Auch künftig werden Spanien und Frankreich mehr in den Mittelpunkt der Flüchtlingskrise rücken. Da Italien den Schiffen internationaler Missionen im Mittelmeer das Einlaufen in seine Häfen verwehrt, bleiben wenig Möglichkeiten für die Retter. Nach Angaben der italienischen Regierung trafen seit Jahresbeginn fast 16.700 Migranten an den Küsten des Landes ein, davon 11.000 aus Libyen. Das seien 80 Prozent weniger als im Vorjahr, teilte das Innenministerium mit. Innenminister Salvini will die Zahl auf null senken.
cgn/rb (afp, dpa)