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Herbstkälte setzt Flüchtlingen zu

14. Oktober 2015

In einigen Teilen Deutschlands ist der erste Schnee gefallen und die herbstliche Kälte macht den Flüchtlingen zu schaffen: besonders denen, die in Zelten untergebracht sind. Wie wird es sein, wenn erst der Winter kommt?

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Flüchtlinge in Decken gehüllt (Foto: dpa)
Bild: picture-alliance/dpa/K. Nietfeld

Der Hamburger Bürgermeister Olaf Scholz rechnet nicht mehr damit, dass es für alle Flüchtlinge feste Unterkünfte geben wird. Wie überall in Deutschland werde auch in der Hansestadt nicht für jeden Migranten ein festes Dach über dem Kopf zur Verfügung stehen, stellte der SPD-Politiker vor der Hamburgischen Bürgerschaft fest.

In Hamburg campieren 3000 Menschen in Zelten

Er hoffe jedoch, dass alle Zelte auf absehbare Zeit winterfest gemacht werden können: Oberstes Ziel sei es, dass kein Neuankömmling obdachlos bleibe, so Scholz. Bis Ende September seien mehr als 35.000 Schutzsuchende in Hamburg angekommen. Rund 3000 von ihnen campieren in Zelten, die zur Zeit mit Heizungen ausgerüstet werden. Am Dienstag hatten rund 100 Flüchtlinge vor dem Hamburger Rathaus gegen ihre Unterbringung protestiert. "Uns ist kalt", hieß es auf einem Transparent.

Zelt mit Heizlüfter in einem Flüchtlingscamp in Celle (Foto: dpa)
Nicht überall sind die Notunterkünfte mit Heizlüftern ausgerüstet wie in diesem Zeltlager in NiedersachsenBild: picture-alliance/dpa/P. Steffen

Auch in anderen Bundesländern haben Flüchtlinge teils in nicht winterfesten Unterkünften eine Bleibe gefunden. Allein in Niedersachsen müssen zur Zeit noch 4000 Migranten in nicht beheizten Zelten ausharren, in Baden-Württemberg sind es 2800. Dort wie auch in anderen Bundesländern bemühen sich die Behörden darum, die Zelte beheizbar zu machen oder durch winterfeste Schnellbauten zu ersetzen.

Warme Kleidung für Männer gesucht

Die oppositionelle Linken-Vorsitzende Katja Kipping kritisierte, statt sich um die winterfeste Unterbringung der Menschen zu kümmern, "konzentriert sich die Bundesregierung mit Transitzonen und der Verschärfung des Asylrechts weiterhin vor allem auf abschreckende Maßnahmen".

In Hamburg fehlt es auch an warmer Kleidung für junge Männer, wie Helfer berichten. Für Frauen und Kinder gebe es dagegen genug warme Sachen. Mangelware seien auch Decken, Schlafsäcke, Isomatten und Thermosflaschen.

uh/rb (dpa)