Flugzeuge sollen mit Windkraft fliegen
2. August 2019In der Klimaschutzdebatte und der Diskussion über das Fliegen will die Luftfahrtbranche einem Bericht der "Frankfurter Allgemeinen Zeitung" zufolge ein eigenes Klimapaket vorlegen. "Wir wollen erreichen, dass die luftverkehrsbedingten CO2-Emissionen auf null sinken", zitierte die Zeitung aus einer Erklärung des Präsidiums des Bundesverbands der Deutschen Luftverkehrswirtschaft (BDL).
Demnach wollen sich die Unternehmen der Branche für die Förderung von Alternativen zu herkömmlichem Kerosin engagieren, für die aber eine industriepolitische Initiative der EU und ihrer Mitgliedsstaaten notwendig sei.
Wind als Antriebsquelle
So könnte beispielsweise überschüssige Windkraft mit dem "Power to Liquid"-Verfahren zur Kraftstoffproduktion eingesetzt werden. In einer am Freitag in Berlin verbreiteten Erklärung zeigten sich die beteiligten Unternehmen bereit, sich an entsprechenden Pilotprojekten zu beteiligen.
Im BDL sind unter anderem der Flughafenbetreiber Fraport AG und der Flughafen Berlin Brandenburg, sowie die Fluggesellschaften Condor Flugdienst, Deutsche Lufthansa und Tuifly organisiert.
Nicht im nationalen Alleingang
Der Verband verlangt zudem, die deutsche Luftverkehrssteuer für die Förderung der regenerativen Kraftstoffe einzusetzen. Bislang hatte sich der BDL stets für die Streichung der sogenannten Ticketsteuer eingesetzt, die dem Bund im vergangenen Jahr rund 1,2 Milliarden Euro eingebracht hat. Einzelne Manager wie Lufthansa-Chef Carsten Spohr oder Stefan Schulte, der Chef des Frankfurter Flughafens, hatten diese Position bereits in den vergangenen Monaten aufgegeben.
Der BDL macht weitere Vorschläge: So sollen den Passagieren im Buchungsprozess leichter CO2-Kompensationszahlungen angeboten werden. Auch müsse der europäische Luftraum vereinheitlicht werden, um klimaschädliche Umwege der Flugzeuge zu vermeiden.
Man sei bereit, innerdeutsche Flugstrecken einzustellen, wenn mit einer gut ausgebauten Bahnanbindung sogenannter intermodaler Verkehr möglich werde.
Die Fluggesellschaften investierten in neues, effizienteres Fluggerät und nähmen weiterhin an den internationalen Programmen zum Emissionshandel teil. Nationale Alleingänge etwa zur Einführung einer CO2-Bepreisung lehnt der BDL aber weiterhin ab.
dk/bea (dpa, afp)