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Festival "ReStored_01" startet in Berlin

Jochen Kürten22. September 2016

Filmmaterial auf Zelluloid, wie man es früher kannte, verfällt mit der Zeit. Doch auch digitale Dateien sind nicht zukunftssicher. Wie werden Filme für die Ewigkeit gesichert? Ein neues Festival sucht nach Lösungen.

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Filmstill aus dem DEFA-Film Das Luftschiff von Rainer Simon (Foto: DEFA-Stiftung/Wolfgang Ebert)
Rainer Simons DDR-Film "Das Luftschiff" von 1982 wird auf dem Festival in Berlin gezeigtBild: DEFA-Stiftung/Wolfgang Ebert

Am Titel könnte man noch einmal feilen.:"Film:ReStored_01. Das Filmerbe-Festival" heißt etwas umständlich die erste Ausgabe eines neuen Festivals. In den kommenden Tagen diskutieren in Berlin Fachleute aus dem In- und Ausland über die Zukunft des Films. Des Filmmaterials müsste man korrekterweise sagen. Denn es geht darum, Filmmaterial bzw. Hard- und Software so zu konservieren und auf den neuesten technischen Stand zu bringen, dass die Filme der Vergangenheit auch in Zukunft zu sehen sein werden.

Nur wichtige Werke werden restauriert

Selbstverständlich ist das nicht. Die Gefahr ist groß, dass historische Filmschätze in ein paar Jahrzehnten für immer verloren sind. Altes Filmmaterial wie Zelluloid ist nicht zeitbeständig, das weiß man seit langem. Und deshalb werden zumindest die wichtigsten Filme der deutschen Kinogeschichte aufwendig restauriert. "Metropolis" oder "Das Cabinet des Dr. Caligari" sind Beispiele dafür. Die frisch restaurierten Fassungen dieser Klassiker sind in den letzten Jahren während der Berliner Filmfestspiele in festlichem Rahmen wiederaufgeführt worden.

Festival Film:ReStored der Deutschen Kinemathek. (Foto: Deutsche Kinemathek Festival)
Logo des neuen Festivals "ReStored_01"Bild: Deutsche Kinemathek

Doch auch die digitale Zukunft ist kein Garant für den Bestand der Kulturschätze. Digitale Daten sind nur vorübergehend lesbar, regelmässig müssen regelmäßig auf die aktuellen Formate und den neusten Stand gebracht werden. Trotzdem ist man sich einig: Die Digitalisierung von Filmen ist die Zukunft.

Filme geben Auskunft über die Vergangenheit

Die Problematik ist also bekannt. Und auch über die Bedeutung des Erhalts dieser Schätze ist man sich einig. "Filme sind Teil unseres Kulturgedächtnisses, unseres audiovisuellen Gedächtnisses, Filme geben uns Auskunft über die Geschichte, über die Wissenschaft und die Kunst der Zeit", sagt die Filmhistorikerin Anna Bohn im Gespräch mit der Deutschen Welle.

Das Problem ist das Geld. Ein vom Kulturstaatsministerium in Auftrag gegebenes Gutachten über die Kosten der Digitalisierung kommt auf eine Summe von 100 Millionen Euro für die nächsten zehn Jahre. Geld, das natürlich nicht da ist. Gerade einmal zwei Millionen Euro sind im Haushalt der beiden kommenden Jahre dafür vorgesehen.

Filmstill aus Helma Sanders-Brahms Spielfilm Deutschland Bleiche Mutter (Foto: Deutsche Kinemathek)
Dokument der Bundesrepublik: "Deutschland Bleiche Mutter" (1980) von Helma Sanders-Brahms, zu sehen beim FestivalBild: Deutsche Kinemathek

Nicht zuletzt deshalb trifft man sich jetzt in Berlin zu dem neuen Festival, bei dem nicht nur Vorträge gehalten werden und Workshops stattfinden, sondern auch Filme gezeigt werden - eben solche, die schon fit gemacht worden sind für die Zukunft. Eröffnet wird das neue Festival von Kulturstaatsministerin Monika Grütters - auch das ein Zeichen dafür, welchen Stellenwert die Thematik derzeit in Berlin hat.