Berühmte "First Ladies"
20. April 2016Viele berühmte Präsidentengattinnen, Königinnen und Prinzessinnen hat die Welt schon gesehen. Dazu zählen nicht nur die Schönheiten aus unserer Bildergalerie. Auch die Geschichte zeigt: Schöne Frauen an den obersten Schaltstellen der Macht sorgen schon immer für Glamourgarantie - von Kleopatra im antiken Ägypten über die Kaiserin "Sissi" von Österreich bis hin zu Prinzessin Diana.
Auch die Damen, die an der Seite ihrer mächtigen Gatten dezent im Hintergrund wirken, werden ganz genau beobachtet. Sie engangieren sich für Soziales und Kulturelles und sind nicht zuletzt ihrem Mann immer eine treue Begleitung und Stütze - auch ohne Modelfigur und Designerkleider.
Die sanfte Macht im Hintergrund
Raissa Gorbatschowa war so ein Juwel. Die 1999 verstorbene letzte First Lady der Sowjetunion hat immer ihren eigenen Kopf bewiesen, war sehr gebildet, was ihr bei Staatsbanketten großen Respekt verschaffte. Die feinen Pariser Couturiers ließ sie außer Acht und schenkte bis zuletzt einer Schneiderin aus ihrer Heimat ihr vertrauen. Fast schon ein Skandal war es, dass ihr Ehemann Michail alles - auch die Politik - mit ihr besprach.
Das Weiße Haus fest im Griff
Nancy Reagan hat sich ebenfalls rührend um ihren Mann, den früheren US-Präsidenten Ronald Reagan, gekümmert. Aber mit eiserner Hand. Das brachte ihr auch schon den Namen "Drachen-Lady" ein. Sie war durch und durch konservativ, republikanisch und repräsentativ. Bei ihr saß jedes Haar, nichts an ihrem Äußeren war dem Zufall überlassen. So wirkte sie zuweilen wie eine Puppe. Belächelt wurde Nancy nur für ihren Hang zur Astrologie. Ihren Mann hat sie stets bis aufs Blut verteidigt und am Ende bis zu seinem Tod (2004) hingebungsvoll gepflegt. Sie selbst ist im März 2016 gestorben.
Ein wenig schwarze Tinte
Auch Deutschland hatte bereits eine glamouröse First Lady zu bieten: Bettina Wulff. Lange konnte sie ihr Amt allerdings nicht bekleiden, da ihr Gatte, der ehemalige deutsche Bundespräsident Christian Wulff, über eine Affäre wegen möglicher Bestechlichkeit gestolpert ist und seine Präsidentschaft keine zwei Jahre gedauert hat (Juni 2010 - Februar 2012). Frau Wulff sah stets fantastisch aus und brachte ein wenig Jugend in das bundespräsidiale Dasein. Allerdings hatte sie ein gar nicht präsidiales Detail an sich, das die Presse ganz besonders interessierte: Ein kleines Tribal-Tattoo am rechten Oberarm. Stoff für Klatsch und Tratsch hat sie auch geliefert und brauchte lange, um das Gerücht aus der Welt zu schaffen, sie habe vor ihrer Ehe im Rotlichtmilieu gearbeitet.
Ein Fest für Designer - wenn da nicht Donald wäre ...
Die First Lady, auf die die ganze Welt an diesem Tag blickt, ist dagegen tatsächlich kein Kind von Traurigkeit gewesen. Melania Trump ist ein ehemaliges Model, das extrem viel Haut gezeigt hat und sich unter anderem für das britische Männermagazin GQ nackt auf einer Felldecke räkelte.
Inzwischen hat sie auf Fotos mehr an und hüllt sich auch gerne mal in schlichte Eleganz. Eine First Lady, über die sich alle Modedesigner freuen müssten - schließlich hat sie Idealmaße. Allerdings ist da ihr Mann, der auch in der Modewelt so unbeliebt ist, dass viele Designer keine Lust verspüren, Mrs. Trump einzukleiden. Das Thema ist höchst emotional: An Silvester trug Melania eine Robe aus dem Hause Dolce & Gabbana, worüber sich Modemacher Stefano Gabbana öffentlich freute. Dafür erntete er einen heftigen Shitstorm.
Melania Trumps Vorsatz für ihr Rolle als Präsidentengattin: Sie werde sich gegen Cyber-Mobbing engagieren, erklärte sie auf einer Wahlkampfveranstaltung.
Die selbstbewusste Ratgeberin
An die ungewöhnliche Liebesgeschichte zwischen Emmanuelle Macron und seiner 24 Jahre älteren ehemaligen Lehrerin Brigitte Trogneux hat man sich in Frankreich mittlerweile gewöhnt. Kennengelernt haben sich die beiden, als der damals 15-Jährige als Vogelscheuche auf der Bühne stand. Sie leitete den Theaterclub an seinem Gymnasium, er schlug ihr vor, ein gemeinsames Theaterstück zu schreiben. Als er zwei Jahre später das Gymnasium wechselte, soll er ihr vor der Abreise zugerufen haben: "Sie werden mich nicht los, ich komme zurück und heirate Sie."
2007 gaben sich die beiden tatsächlich das Ja-Wort. Aus erster Ehe hat Brigitte drei Kinder und mittlerweile sieben Enkelkinder. Ihren Beruf als Lehrerin gab sie auf, um die politischen Ambitionen ihres Mannes zu unterstützen. Auch im Präsidentschaftswahlkampf stand sie ihm als engste Ratgeberin zur Seite, organisierte seine Termine und redigierte seine Reden.
Die selbstbewusste 63-Jährige wirkt nicht wie ein Anhängsel ihres Mannes, sondern wie eine ebenbürtige Partnerin. Als Première Dame will sie vor allem benachteiligte Jugendliche in Problemvierteln unterstützen.