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Pistorius in den Hausarrest entlassen

20. Oktober 2015

Nach knapp einem Jahr Haft haben sich die Gefängnistore für den früheren Spitzensportler Oscar Pistorius geöffnet. Er muss sich aber strengen Auflagen unterwerfen.

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Oscar Pistorius (Archivbild: Reuters)
Bild: Reuters/M. Hutchings

Der frühere Leichtathlet habe die Haftanstalt Kgosi Mampuru II in Südafrikas Hauptstadt Pretoria verlassen, bestätigte die Gefängnisbehörde des Landes. Pistorius stehe aber weiter unter strenger Aufsicht.

Die Kommission für vorzeitige Haftentlassungen hatte am Donnerstag entschieden, Pistorius nach einem Jahr im Gefängnis auf Bewährung und unter Auflagen freizulassen. Dazu gehöre, dass er in psychotherapeutischer Behandlung bleiben müsse und keinen Zugriff auf Waffen haben dürfe, erklärte die Kommission.

Berufungsprozess startet im November

Der einstige Spitzenathlet hatte im Februar 2013 seine Freundin Reeva Steenkamp mit vier Schüssen durch eine geschlossene Toilettentür im gemeinsamen Haus erschossen. Im Oktober 2014 war er für seine Tat zu fünf Jahren Gefängnis verurteilt worden. Nach südafrikanischem Recht kann ein Häftling bei guter Führung nach Verbüßung eines Sechstels seiner Strafe in den Hausarrest wechseln.

Pistorius beteuerte stets, seine Freundin für einen Einbrecher gehalten und sie in Panik erschossen zu haben. Ebenso wie Steenkamps Eltern glaubt aber auch die Staatsanwaltschaft nicht an diese Version. Sie legte Berufung ein und strebt nun ein Urteil wegen Mordes und damit eine höhere Haftstrafe an. Der Berufungsprozess soll am 3. November beginnen.

Über seine Zeit im Gefängnis ist nur wenig nach außen gedrungen. Wegen seiner Körperbehinderung wurde Pistorius in einem Krankenhaustrakt untergebracht, wo er wesentlich bessere Bedingungen als in den normalen Zellen hatte.

Der tiefe Fall des südafrikanischen Medienstars hatte weltweit großes Interesse ausgelöst. Pistorius wurden als Kind wegen eines Gendefekts beide Beine unterhalb der Knie amputiert. Als Sprinter wurde er bekannt, als er mit seinen J-förmigen High-Tech-Prothesen aus elastischem Carbon bei den Paralympics Rekorde brach. Auch bei den Olympischen Spielen 2012 in London machte er Furore.

qu/wl (dpa, rtre, afpe, APE)