Trump schließt Kandidatur 2024 nicht aus
1. März 2021Bei seinem ersten öffentlichen Auftritt seit seinem Ausscheiden aus dem Amt hat sich der frühere US-Präsident Donald Trump auch zur Frage einer Kandidatur für die Präsidentenwahl im Jahr 2024 geäußert. Der Republikaner deutete in Orlando im Bundesstaat Florida in vagen Worten eine mögliche Präsidentschaftskandidatur 2024 an. "Wer weiß, vielleicht werde ich mich entscheiden, sie ein drittes Mal zu schlagen", sagte der 74-Jährige mit Blick auf die Demokratische Partei.
Das Publikum bei dem Treffen der Conservative Political Action Conference (CPAC) quittierte diese Aussage mit tosendem Applaus. Trump hatte in der Vergangenheit offen mit der Möglichkeit einer erneuten Präsidentschaftskandidatur geliebäugelt. Nach seinem Freispruch im Impeachment-Prozess wegen der Kapitol-Erstürmung vom 6. Januar durch seine Anhänger steht ihm dieser Weg grundsätzlich offen.
Trump behauptete bei der jährlichen Veranstaltung konservativer Politiker und Aktivisten erneut, er habe die Wahl am 3. November 2020 gegen den Demokraten Joe Biden eigentlich gewonnen - das entspricht nicht der Wahrheit. Der 74-Jährige weigert sich bis heute, seine klare Niederlage einzugestehen. Er behauptet, durch massiven Wahlbetrug um den Sieg gebracht worden zu sein, hat dafür aber nie Beweise vorgelegt. Biden kam bei der Wahl auf 81 Millionen Stimmen und auf eine klare Mehrheit der Wahlleute. Für Trump stimmten mehr als 74 Millionen Amerikaner.
Keine neue Partei
Trump betonte auf der Konferenz ausdrücklich die Einheit seiner Republikanischen Partei. "Wir werden vereint und stark sein wie nie zuvor", sagte der Ex-Präsident. Anders als vor einigen Wochen berichtet, plane er nicht die Gründung einer neuen Partei. "Ich starte keine neue Partei", sagte er. Alles andere seien "Fake News".
In der Rede kritisierte der frühere Präsident seinen Nachfolger Biden in scharfer Form. Der Demokrat habe den "katastrophalsten ersten Monat" aller Präsidenten der modernen US-Geschichte hingelegt, sagte Trump in Orlando. Die Regierung sei "Anti-Jobs, Anti-Familie, Anti-Grenzen, Anti-Energie, Anti-Frauen, Anti-Wissenschaft". Biden öffne die Grenze zum Nachbarland Mexiko und lasse zahllose Migranten ins Land, sagte Trump weiter. Seine Politik führe das Land in den "Kommunismus".
Weiter starker Rückhalt für Trump
Der umstrittene Ex-Präsident genießt in großen Teilen der republikanischen Partei und bei der Basis nach wie vor großen Rückhalt, auch wenn es parteiinterne Kritiker gibt. Das zeigte sich auch bei einer Meinungsumfrage unter den Teilnehmern der CPAC-Konferenz zu der Frage, wer der beste Präsidentschaftskandidat der Republikaner bei der Wahl 2024 wäre. Trump landete mit 55 Prozent mit großem Vorsprung auf dem ersten Platz. Floridas Gouverneur Ron DeSantis kam mit 21 Prozent der Stimmen auf Platz zwei. Alle anderen potenziellen Kandidaten landeten im einstelligen Bereich. Bei der Umfrage stellten 97 Prozent der Teilnehmer Trump ein gutes Zeugnis aus. Bei der Umfrage sprachen sich zudem 95 Prozent dafür aus, Trumps Politik fortzusetzen. Bei der Konferenz hatten sich in den vergangenen Tagen loyale Trump-Unterstützer versammelt, innerparteiliche Kritiker des Ex-Präsidenten blieben CPAC fern.
kle/ww (dpa, rtr, afp, ape)