EMA meldet Hackerangriff auf Impfstoffdokumente
9. Dezember 2020Die Pharma-Unternehmen BioNTech und Pfizer teilten mit, bei dem Hackerangriff sei auf Dokumente im Zusammenhang mit der Zulassung ihres Coronavirus-Impfstoffes zugegriffen worden. Es gebe keine Hinweise darauf, dass Patientendaten betroffen seien, erklärte das Mainzer Unternehmen BioNTech. Der Vorfall werde nach Angaben der EMA keine Auswirkung auf die Prüfungsfristen für den Impfstoff haben. Es seien auch "keine Systeme von BioNTech oder Pfizer verletzt worden", teilte Pfizer mit. Nach Angaben des US-Pharmakonzerns gibt es bislang auch keine Hinweise, dass persönliche Daten erbeutet worden seien.
Die Europäische Arzneimittelagentur EMA hatte zuvor eine Cyberattacke gemeldet. Die EU-Behörde habe umgehend eine umfassende Untersuchung eingeleitet, hieß es in einer Erklärung. Nähere Angaben etwa zum Zeitpunkt des Cyberangriffs machte die Agentur zunächst nicht. Die Arzneimittelbehörde steht in der Corona-Krise derzeit besonders im Licht der Öffentlichkeit. Sie ist in der EU für die Zulassungsverfahren von Medikamenten zuständig, darunter auch den Corona-Impfstoffen.
Die EMA strebt derzeit eine Zulassung des Corona-Impfstoffs des Mainzer Pharmaunternehmens BioNTech und seines US-Partners Pfizer bis Ende Dezember an, für das Mittel von US-Konkurrent Moderna Mitte Januar. Die EMA-Experten hätten in den vergangenen Monaten bereits große Datenmengen von vorläufigen Tests der Unternehmen analysiert, sagte Emer Cooke, die Chefin der Behörde, Anfang des Monats.
Nach dem Bekanntwerden des Cyberangriffs rutschten die Aktien von BioNTech und Pfizer an der Wall Street in New York um bis zu 3,5 Prozent ab.
kle/rk (afp, rtr)