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Europas Süden ächzt unter Hitzewelle

18. Juli 2023

41,8 Grad zeigt das Thermometer in Rom, aber auch Spanien meldet Alarmstufe Rot - und in Griechenland brennen große Waldgebiete nahe der Hauptstadt Athen.

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Touristen trinken aus dem Wasserstrahl des Barkassenbrunnens vor der Spanischen Treppe in Rom
Vor der Spanischen Treppe in Rom bekommt der Barkassenbrunnen aus dem 17. Jahrhundert noch mehr Aufmerksamkeit als sonstBild: Remo Casilli/REUTERS

Italien ächzt unter der jüngsten Hitzewelle. In der Hauptstadt Rom wurden nach Daten des meteorologischen Dienstes der Region Latium 41,8 Grad gemessen - das ist ein neuer Rekord. Schuld ist das Hochdruckgebiet "Caronte". Freiwillige des Zivilschutzes verteilten an Touristenattraktionen wie dem Kolosseum Wasserflaschen. Hilfreich waren auch die vielen Brunnen - gleich, ob mit großem Wasserstrahl oder, wie die "Nasoni", nur mit einem kleinen. Doch baden darf man laut Bürgermeister Roberto Gualtieri darin in keinem Fall.

Helfer verteilen vor dem Kollosseum Getränke an Touristen; eine Frau trägt einen Sonnenschirm
Schutz von oben, Kühlung von innen: Schirme und kostenlose Getränke helfen am Kolosseum, durch den Tag zu kommenBild: Remo Casilli/REUTERS

Auch in Teilen der süditalienischen Regionen Apulien, Basilikata und Kalabrien wurde die 40-Grad-Marke geknackt. Im Zentrum der großen Mittelmeerinsel Sizilien wurden 43 Grad gemessen, auf der westlichen Insel Sardinien gar 44 Grad. Für 20 größere Städte hatte das italienische Gesundheitsministerium die höchste Alarmstufe ausgerufen; an diesem Mittwoch gilt die Warnung für 23 Kommunen. Sie bedeutet, dass dort auch gesunden Menschen negative körperliche Auswirkungen drohen.

Touristen füllen Wasserflaschen an Brunnen vor dem Säulenportal des Pantheons
Auch am Pantheon liegen die kühlen Brunnen in der Gunst vieler Touristen noch vor der größten Kuppel der antiken WeltBild: Cecilia Fabiano/LaPresse/ZUMA Press/picture alliance

In Spanien gilt angesichts der bisher heftigsten Hitzewelle des Jahres Alarmstufe Rot für die Regionen Katalonien und Aragonien sowie auf den Balearen. Dort wird mit Temperaturen bis 44 Grad gerechnet. Im andalusischen Andujar war am Montag die halbrunde Zahl 45 nur um einen Zehntelgrad verfehlt worden.

"Sehr hohe bis extreme Gefahr"

Das Innenministerium in Madrid sprach von einer "sehr hohen bis extremen" Gefahr von Bränden im ganzen Land, vor allem aber auf der Kanareninsel La Palma. Dort kämpft die Feuerwehr bereits seit Samstag gegen ein großes Feuer in einem Waldgebiet. Nach Behördenangaben verbrannten bislang fast 3500 Hektar Land, rund 4000 Menschen mussten vorübergehend ihre Häuser verlassen.

Ausgebranntes Auto vor stehengebliebenen Bäumen
Auf der vor Marokko gelegenen Kanareninsel La Palma demonstriert das Feuer die Macht der NaturgewaltenBild: Borja Suarez/REUTERS

Inzwischen beruhige sich die Lage jedoch zusehends, teilte der örtliche Zivilschutz mit. Wegen der schlechten Luftqualität infolge des Rauchs sollten die Einwohner ihre Aktivitäten im Freien reduzieren und Schutzmasken tragen. Einer Gesundheitsstudie einheimischer und französischer Wissenschaftler zufolge starben im vergangenen Jahr in Spanien mehr als 11.000 Menschen an den Folgen von Hitzewellen.

Auch im Südosten Europas, in Griechenland, kämpft die Feuerwehr gegen Waldbrände. Am heftigsten wütete ein Großfeuer bei Dervenohoria rund 50 Kilometer nördlich von Athen, doch auch im Strandgebiet vor der Hauptstadt, wo zahlreiche Menschen am Montag ihre Häuser verlassen mussten, brannte es weiter, ebenso wie in der Nähe des Kurorts Loutraki bei Korinth. Insgesamt waren mehrere Hundert Helfer im Einsatz.

Griechenland Mandra | Waldbrände
Blicke von unten, Wasser von oben: Im griechischen Mandra nahe Athen wecken die Flammen Erinnerungen an verheerende Brände in den vergangenen JahrenBild: Alkis Konstantinidis/REUTERS

Ministerpräsident Kyriakos Mitsotakis machte die "Klimakrise, die wir mit zunehmender Intensität durchleben", für die jüngsten Ereignisse verantwortlich. Im Sommer 2021 hatten schwere Brände mehr als 100.000 Hektar Wald in Griechenland zerstört, drei Menschen kamen dabei ums Leben. 2018 waren in Mati nahe Athen mindestens 100 Opfer beim schlimmsten Brand in der Geschichte des Landes zu beklagen.

jj/uh (dpa, afp)