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Erstmals Corona-Selbsttests zugelassen

24. Februar 2021

Nun können auch Laien alleine per Schnelltest feststellen, ob bei ihnen das Virus zugeschlagen hat. Gesundheitsminister Spahn hofft darauf, dass auch die Zulassung weiterer Produkte mit Tempo weitergeht.

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An Österreichs Schulen sind die Selbsttests schon Praxis - hier ausgeführt von dem neunjährigen Tim unter Anleitung seines Vaters
An Österreichs Schulen sind die Selbsttests schon Praxis - hier ausgeführt von Tim (9) unter Anleitung seines Vaters Bild: picture alliance/dpa/APA

In Deutschland sind erstmals Corona-Selbsttests zur Anwendung durch Laien freigegeben worden. Es seien Sonderzulassungen für drei Produkte erteilt worden, erklärte das Bundesinstitut für Arzneimittel und Medizinprodukte (BfArM). Bisher gibt es nur Schnelltests zum Nachweis einer Coronavirus-Infektion, die von medizinisch geschultem Personal durchgeführt werden. Bundesgesundheitsminister Jens Spahn ergänzte im ZDF, die Selbsttests sollten in den nächsten Tagen unter anderem bei Discountern erhältlich sein. Er gehe davon aus, dass bereits in der kommenden Woche weitere Tests genehmigt werden könnten.

Bei allen drei Tests würden die Proben durch einen Abstrich im vorderen Nasenbereich entnommen, teilte das in Bonn ansässige Institut weiter mit. Dieser Abstrich könne nach den von den Herstellern vorgelegten Studien jeweils durch Laien sicher durchgeführt werden.

Fast 30 Anträge auf Sonderzulassung von Tests

Vor der Erteilung einer Sonderzulassung prüft das Bundesinstitut nicht nur das technische Funktionieren des Tests. Es geht auch um die Frage, ob der Test sicher von Laien angewendet werden kann. Dazu gehört unter anderem auch eine verständliche Bedienungsanleitung, hieß es im Vorfeld. Bei dem Bundesinstitut waren mit Stand 12. Februar fast 30 Anträge auf eine Sonderzulassung entsprechender Tests gestellt worden.

Das Gebäude des Bundesinstituts für Arzneimittel und Medizinprodukte (BfArM) in Bonn
Das Gebäude des Bundesinstituts für Arzneimittel und Medizinprodukte (BfArM) in BonnBild: Schoening/Bildagentur-online/picture alliance

Den regulären Weg, Medizinprodukte auf den Markt zu bringen, stellt hingegen die CE-Kennzeichnung durch Zertifizierungsstellen dar. Unabhängig von den Sonderzulassungen erwartete das Bundesinstitut auch auf dem regulären Weg weitere Antigen-Tests zur Laienanwendung.

Schnelltests und Impfungen als Hoffnungsträger

Schnelltests gelten neben den Impfungen als ein wichtiger Baustein bei der Eindämmung der Pandemie. Das Thema hat durch die rasante Ausbreitung der als noch ansteckender geltenden Corona-Variante, die zuerst in Großbritannien entdeckt worden war, sowie die erfolgten Öffnungsschritte bei Kitas und Schulen weiter an Bedeutung gewonnen.

Die bisher verfügbaren Corona-Schnelltests sind seit dem 2. Februar auch zur Anwendung durch nicht-medizinisches Personal nach einer Schulung zugelassen. Minister Spahn hatte zunächst angekündigt, dass ab 1. März das Angebot für alle Bürger kommen soll, sich kostenlos von geschultem Personal mit Antigen-Schnelltests testen zu lassen - etwa in Testzentren, Praxen oder Apotheken. Darüber soll nun aber erst bei den nächsten Bund-Länder-Beratungen zur Pandemie am 3. März gesprochen werden.

sti/gri (afp, dpa, rtr)