US-CEOs fordern strengeres Waffenrecht
12. September 2019"Nichts gegen Amerikas Waffengewaltskrise zu unternehmen, ist schlicht inakzeptabel", eröffnen die Vorsitzenden von 145 Unternehmen ihr Schreiben, das die "New York Times" veröffentlicht. Unterzeichnet ist es von Firmen wie Levi Strauss, Gap, Uber, Twitter und Airbnb. Erstmals greift damit auch die amerikanischen Geschäftswelt konzertiert in die Diskussion über Schusswaffen ein.
Es sei nun "an der Zeit", dass sich die Unternehmen an die Seite der US-Öffentlichkeit stellten und mehr Sicherheit vor Waffengewalt forderten, heißt es in dem Brief weiter. Die Konzernchefs weisen darauf hin, dass in den Vereinigten Staaten täglich hundert Menschen durch Schusswaffen getötet würden. Waffengewalt könne vermieden werden, und der Senat könne und müsse dabei eine wichtige Rolle spielen, schreiben sie.
Waffenkäufer sollen überprüft werden
Konkret werden die Senatoren aufgefordert, ein Gesetz zu verabschieden, das bei jedem Waffenkauf eine Überprüfung des Käufers vorsieht. Ein solches Gesetz wurde bereits im US-Repräsentantenhaus beschlossen. Im republikanisch dominierten Senat wird es jedoch blockiert. Der republikanische Mehrheitsführer dort, Mitch McConnell, will ein Gesetz zur Verschärfung des Waffenrechts nur zur Abstimmung stellen, wenn es vom Präsidenten unterstützt wird. US-Präsident Donald Trump, der wiederholt als Freund der mächtigen Waffenlobby NRA in Erscheinung trat, hat dazu bislang nicht klar Position bezogen. Die Sprecherin des Repräsentantenhauses, die Demokratin Nancy Pelosi, warf McConnell vor, mit seiner Verzögerungstaktik Menschenleben zu gefährden. Wäre das Gesetz bereits in Kraft getreten, hätten zahlreiche Leben gerettet werden können, sagte sie am Donnerstag in Washington.
Im vergangenen Monat hatte die Debatte über eine Verschärfung des US-Waffenrechts nach zwei Schusswaffenangriffen in einem Walmart-Supermarkt im texanischen El Paso sowie in Dayton im Bundesstaat Ohio wieder Fahrt aufgenommen. Dabei wurden binnen zwei Tagen insgesamt 31 Menschen getötet. Walmart rief daraufhin dazu auf, nur noch unbewaffnet das Geschäft zu betreten, woraufhin Kunden gegen die Beschränkung des Waffenrechts protestierten.
Ende August tötete ein vorbestrafter Amok-Schütze im texanischen Odessa sieben Menschen. Der Täter wurde auf der Flucht von der Polizei erschossen.
se/rb (afp, nyt, rtr, dpa)