Eichmann-Jäger Rafi Eitan ist tot
23. März 2019Der israelische Regierungschef Benjamin Netanjahu nannte Rafi Eitan "einen der Helden des Geheimdienstes des Staates Israel", der sich in zahlreichen Fällen um die Sicherheit des Landes verdient gemacht habe. Staatspräsident Reuven Rivlin würdigte den am Samstag in einem Krankenhaus in Tel Aviv verstorbenen Eitan als "geborenen Kämpfer" und erklärte: "Wir verbeugen uns vor ihm."
Eitan wurde in den 1950er Jahren Spion des Auslandsgeheimdienstes Mossad und stieg dort zum Chef der Kommandoaktionen auf. 1960 befehligte er den berühmten Einsatz, der zur Festnahme des deutschen NS-Verbrechers Adolf Eichmann in Argentinien führte.
Eitan sei "eine Stütze der Geheimdienstgemeinschaft im Allgemeinen und des Mossad im Besonderen" gewesen, erklärte Mossad-Chef Jossi Cohen. Auch der Inlandsgeheimdienst Schin Bet veröffentlichte einen Nachruf: Eitan habe "etwa ein Dutzend historische Operationen geleitet, die noch für viele Jahre geheim bleiben werden", so Schin-Bet-Chef Nadaw Argaman.
Entführt und hingerichtet
Der einstige SS-Obersturmbannführer Eichmann war ab 1939 im Reichssicherheitshauptamt mit verantwortlich für die Deportation europäischer Juden in die NS-Vernichtungslager. Nach dem Krieg war ihm die Flucht aus einem US-Gefangenenlager gelungen. Der Mossad spürte ihn schließlich in Buenos Aires auf und brachte ihn nach Israel. Dort wurde Eichmann nach einem neunmonatigen Prozess im Mai 1962 hingerichtet.
wa/se (afp, dpa)