ECOWAS interveniert in Mali
11. November 2012"Wir sehen 3300 Soldaten für die Dauer eines Jahres vor", sagte der amtierende ECOWAS-Vorsitzende und Präsident der Republik Elfenbeinküste, Alassane Ouattara, nach einem Gipfel der Staatengemeinschaft im nigerianischen Abuja. Er hoffe, dass der UN-Sicherheitsrat den Einsatz bis Ende November oder Anfang Dezember endgültig billigen werde. Danach könne die Truppe einige Tage später stehen.
Gewalt statt Dialog?
Die Soldaten würden überwiegend aus ECOWAS-Ländern kommen, aber wahrscheinlich auch aus anderen Staaten, so Ouattara weiter. Aus den Reihen der ECOWAS wollen sich demnach Nigeria, Senegal, Niger, Burkina Faso, Ghana und Togo beteiligen. Von außerhalb werde möglicherweise der Tschad teilnehmen. Zudem gebe es Kontakte "mit anderen Ländern, wie Mauretanien und Südafrika".
In der am Sonntagabend veröffentlichten Abschlusserklärung des ECOWAS-Gipfels heißt es zwar: Dialog bleibe "die bevorzugte Option für die Lösung der politischen Krise in Mali". Der Rückgriff auf Gewalt könne angesichts der Sicherheitslage aber unvermeidlich sein, "um länderübergreifende Netzwerke von Terroristen und Kriminellen zu zerschlagen".
Auch westliche Staaten befürchten, dass Nordmali zu einem Rückzugsgebiet für islamische Terroristen werden könnte. Die Entstehung eines solchen Gebietes berge "große Risikien", erklärten der deutsche Außenminister Guido Westerwelle und sein französischer Kollege Laurent Fabius am Wochenende. Zugleich warben sie für eine Beteiligung von EU-Staaten an einer Aubildungsmission, um den Einsatz gegen Islamisten in dem westafrikanischem Staat zu unterstützen. Am Donnerstag wollen die Außen- und Verteidigungsminister mehrerer europäischer Staaten über eine solche Mali-Mission beraten.
wa/ml (afp, dpa, rtre)