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E-Zigaretten erhöhen das Corona-Risiko

11. August 2020

Vaping greift die Lungen junger Menschen so stark an, dass sie häufiger an COVID-19 erkranken als Nichtraucher. Das haben Forscher der Standford School of Medicine jetzt nachgewiesen.

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Ein Mann raucht E-Zigarette und bläst dabei Rauch aus der Nase, vor ihm schwebt ein Rauchkreis (Photo by WANG ZHAO / AFP)
Bild: Getty Images/AFP/Wang Zhao

Teenager und junge Erwachsene, die regelmäßig E-Zigaretten dampfen, erkranken entscheidend häufiger und schwerer an COVID-19 als ihre gleichaltrigen Nichtraucher. Erstmals hat ein Team von Medizinern um die Professorin für Kinderheilkunde Bonnie Halpern-Felsher von der Stanford School of Medicine  dies nun durch einen Datenvergleich gezeigt. Die Studie wurde am 11. August in der Fachzeitschrift Journal of Adolescent Health  veröffentlicht.

Corona-Symptome fünfmal häufiger

Die Studie zeigte, dass unter denjenigen, die positiv auf das SARS-CoV-2 Virus getestet worden waren, E-Zigaretten Nutzer fünfmal häufiger anzutreffen waren als im Durchschnitt der Bevölkerung.

Das bedeutet nicht unbedingt, dass das Infektionsrisiko für E-Zigaretten-Raucher höher ist als für andere. Wer sich aber mit dem Virus infiziert hat und gleichzeitig E-Zigaretten raucht, wird mit fünfmal höherer Wahrscheinlichkeit Symptome wie Husten, Fieber, Müdigkeit oder Atemprobleme entwickeln. Denn wer keine Symptome entwickelt, geht meist auch nicht zum Arzt, um sich testen zu lassen.

Vorgeschädigte Lungen

Bei denjenigen, die sowohl herkömmliche Zigaretten als auch E-Zigaretten in den letzten 30 Tagen vor ihrem Corona-Test konsumiert haben, lag das Erkrankungsrisiko sogar um 6,8 Prozent höher. Die Studie konnte hingegen keine belastbaren Zahlen für diejenigen zu Tage fördern, die nur herkömmliche Zigaretten geraucht haben, weil fast alle Raucher auch dampfen. Damit widersprechen die Daten auch der These, dass Rauchen die Infektionsgefahr mit dem Coronavirus senken könne.  

"Jugendliche und junge Erwachsene müssen wissen, dass jemand, der E-Zigaretten dampft, das COVID-19 Risiko unmittelbar vergrößert. Denn es schädigt die Lungen", sagt die Hauptautorin der Studie, Shivani Mathur Gaiha.

Wege aus der Nikotinsucht

Sie warnt junge Menschen vor trügerischer Sicherheit. "Viele glauben, dass ihr Alter sie vor Symptomen von COVID-19 schützt. Aber die Daten zeigen: Für Menschen, die dampfen, gilt das nicht. Das [Erkrankungs-] Risiko steigt nicht nur etwas, sondern wirklich stark an!"

Mehr als 4000 Teilnehmer aus den ganzen USA

Die Forscher nutzten Daten von 4351 Teilnehmern zwischen 13 und 24 Jahren aus allen Teilen der USA. Die Auswahl der Teilnehmer umfasste zu gleichen Teilen Nutzer von E-Zigaretten und Nichtraucher. Auch in Bezug auf Geschlecht und ethnische Abstammung war die Gruppe repräsentativ ausgewählt.

Die Teilnehmer wurden gefragt, ob sie COVID-19 Symptome hatten, sich einem Test unterzogen oder eine positive Diagnose auf das SARS-CoV-2 Virus erhalten hatten.

Die Kindermedizinerin Halpern-Felsher möchte mit der Untersuchung nicht nur die betroffenen Jugendlichen und jungen Erwachsenen warnen. Sie fordert auch die Gesundheitsbehörden zum Handeln auf. "Jetzt ist der Moment gekommen", sagt sie. "Die Zulassungsbehörde FDA muss sich beeilen und diese Produkte regulieren." 

Mehr dazu: Endlich Nichtraucher! Warum es sich lohnt aufzuhören

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Fabian Schmidt Wissenschaftsredakteur mit Blick auf Technik und Erfindungen