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DW protestiert gegen Sendestörungen

19. Oktober 2012

Westliche TV- und Radioprogramme im Nahen Osten werden wieder gestört. Der Intendant der Deutschen Welle, Erik Bettermann, protestierte gegen die Eingriffe in die Medienfreiheit.

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Testbild - Bildausfall (Foto: Fotolia)
Verschwundene Dinge Flash-GalerieBild: Fotolia/Martin Schumann

Die jüngsten Sendestörungen bei verschiedenen westlichen TV- und Radio-Programmen im Nahen Osten sind offenbar gezielt herbeigeführt worden. Anfang der Woche hätten Störsignale aus Syrien die Ausstrahlung behindert, teilte eine Sprecherin des Satellitenbetreibers Eutelsat mit.

Neben Sendungen der BBC und Voice of America sind auch Angebote der Deutschen Welle (DW) von der Zensur betroffen. Am Donnerstagmorgen wurde das DW-Programm gestört. Die Signalüberschneidungen, die zu den Störungen geführt hätten, seien "absichtlich und zeitlich begrenzt" gewesen, sagte die Eutelsat-Sprecherin der Nachrichtenagentur AFP.

Experten: Iran steckt hinter der Attacke

Nach übereinstimmenden Einschätzungen von Experten steckt der Iran hinter der Attacke. Dies werde derzeit überprüft. DW-Intendant Erik Bettermann protestierte gegen die neuerlichen Eingriffe in die Medienfreiheit. Die Deutsche Welle werde mit den anderen betroffenen Auslandssendern eine gemeinsame Resolution vorlegen.

Der britische Rundfunksender BBC bestätigte eine Beeinträchtigung der englischsprachigen Fernsehsenders BBC World News und des arabischsprachigen Angebots des Senders, sowie der auf Englisch und Arabisch berichtenden BBC-Radiostationen. Eine Sprecherin des Senders sagte, man verurteile die offenkundige Verletzung der internationalen Regeln über die Satelliten-Nutzung sowie den Versuch, den "freien Zugang zu Informationen" zu behindern.

Hotbird wirft iranische Programme raus

Die Führung in Teheran hatte in den vergangenen Jahren wiederholt die Ausstrahlung der BBC, Voice of America und der DW gestört. Nach Informationen der "Frankfurter Allgemeinen Zeitung" ist der Übergriff eine Reaktion auf die Abschaltung der Übertragung von 19 iranischen Programmen über den Satelliten Hotbird. Eutelsat und das britische Unternehmen Arqiva waren mit der Abschaltung internationalen Sanktionen gegen den Iran nachgekommen. Der Westen verdächtigt den Iran, unter dem Deckmantel eines zivilen Atomprogramms Atomwaffen zu entwickeln.

Eutelsat ist einer der größten Satellitenbetreiber der Welt. Das französische Unternehmen überträgt über 4250 TV-Kanäle in mehr als 200 Millionen Haushalte in Europa, dem Nahen Osten und Afrika.

mm/wl (afp, dw, F.A.Z.)