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Dressur-Gold für deutsche Mannschaft

13. September 2018

Deutschlands Dressur-Equipe wird bei den Weltreiterspielen in Tryon ihrer Favoritenrolle gerecht. Besonders der Auftritt von Isabell Werth und ihrer Stute Bella Rose ist bemerkenswert.

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USA Weltreiterspiele 2018 in Tryon | Dressur Sieg Team Deutschland
Bild: picture-alliance/dpa/S. Lafrentz

Als Isabell Werth und Bella Rose ihren Ritt im Dressurviereck erfolgreich beendet hatten, flossen bei der Reiterin sofort die Tränen. Tränen des Glücks, denn Werth, die vor 24 Jahren erstmals Weltmeisterin in der Dressur geworden war, wusste, dass dies der Ritt zu Gold war. Mit 84,829 Punkten lieferten die 49-Jährige und Bella Rose das beste Einzelergebnis der Konkurrenz und schoben die deutsche Equipe im Teamwettbewerb der Weltreiterspiele in Tryon uneinholbar auf Rang eins.

Die letzte Starterin, Linda Graves aus den USA auf Verdades, hätte das Traumergebnis von 91,337 Punkten erreichen müssen, um den deutschen Erfolg noch zu verhindern. Zur Einordnung: Der Fabel-Weltrekord der Britin Charlotte Dujardin, den sie auf Valegro bei den Olympischen Spielen 2012 in London aufstellte, liegt bei 93,975 Punkten. Eine nahezu unmögliche Aufgabe für Graves, die zwar einen sehr guten Auftritt hinlegte, mit 81,537 aber "nur" das zweitbeste Ergebnis erreichte.

Über WM-Gold freuten sich an der Seite Werths Sönke Rothenberger, der auf Cosmo 81,444 Punkte erreichte, Jessica von Bredow-Werndl auf Dalera (76,677) und Dorothee Schneider auf Sammy Davis jr., die mit 75,062 Punkten das Streichergebnis lieferten. Hinter der deutschen Equipe belegten die USA und Großbritannien die weiteren Medaillenränge.

Erst drohendes Karriereende, dann WM-Gold

Bella Rose, auf der Werth beim CHIO in Aachen den Grand Prix Special gewann, war lange Zeit das Sorgenkind im Stall der sechsmaligen Olympiasiegerin. Dreieinhalb Jahre lang litt die mittlerweile 14-jährige Stute an einer rätselhaften Hufverletzung, eine Fortsetzung der Sportkarriere stand lange auf der Kippe. Erst Ende Juni testete Werth ihr Spitzenpferd wieder bei einem internationalen Turnier der zweithöchsten Kategorie. Ein gelungenes Comeback, das sogar mit dem Sieg gekrönt wurde. Anschließend folgten weitere gute Auftritte, die schließlich dazu führten, dass Werth "Risikopferd" Bella Rose mit nach Tryon nahm und nicht die "sichere Variante" Weihegold. 

USA Weltreiterspiele 2018 in Tryon | Isabell Werth, Deutschland
Moment des Glücks: Isabell Werth freut sich über die gute Leistung von Bella RoseBild: picture-alliance/dpa/S. Lafrentz

"Unsere Auftritte wurden zuletzt von Runde zu Runde immer besser. Ich fühle mich immer sicherer auf ihr und denke, dass wir in Tryon eine gute Vorstellung hinbekommen", hatte Werth vor den Weltreiterspielen optimistisch gesagt: "Mein Bauchgefühl ist sehr gut." Ein Bauchgefühl, das sie nicht getrogen hat. Nun ist sie zum vierten Mal in ihrer Karriere Mannschaftsweltmeisterin.

Rothenberger: "Mächtig stolz"

Entscheidend zu diesem Erfolg trugen auch Rothenberger und Cosmo bei, die eine überragende Vorstellung boten und den Weg zu Gold vorbereiteten. "Ich bin mächtig stolz auf mein Pferd, das bei diesen Wetterbedingungen so für mich gekämpft hat", sagte Rothenberger über sein elfjähriges Pferd, dass weder Hitze noch Luftfeuchtigkeit aus der Ruhe bringen konnten.