Krajewski gewinnt die Vielseitigkeit
21. Juli 2018Trotz bester Ausgangslage vor der abschließenden Geländeprüfung haben die deutschen Vielseitigkeitsreiter beim CHIO in Aachen ihren zehnten Sieg im Nationenpreis überraschend deutlich verpasst. Nach Dressur und Springen in Führung liegend, fiel die Equipe um die deutsche Meisterin Julia Krajewski auf Samourai du Thot, Europameisterin Ingrid Klimke auf Hale Bob, Andreas Dibowski auf Corrida und Kai Rüder auf Colani Sunrise im Gelände noch auf den fünften Platz zurück. Der Titelverteidiger lag am Ende mit 206,60 Fehlerpunkten weit hinter Sieger Neuseeland (112,90). Zweiter wurde Frankreich (130,50) vor Schweden (146,30). Das deutsche Team hatte kurzfristig auf den dreimaligen Olympiasieger Michael Jung und Weltmeisterin Sandra Auffarth verzichten müssen.
Während in der Mannschaftswertung nicht viel zusammenlief, triumphierte Krajewski dafür im Einzel, allerdings auf ihrem Zweitpferd Chipmunk, das nicht in der Team-Konkurrenz gewertet wurde. Krajewski und Chipmunk hatten am Ende 26,10 Fehlerpunkte und siegten knapp vor dem Australier Christopher Burton auf Quality Purdey (26,70) und dem Neuseeländer Tim Price auf Cekatinka (30,30). Titelverteidigerin Klimke (54,50) kam nur auf Rang 19.
Nationenpreis für deutsche Dressurreiterinnen
Kurz nach dem Ende der Vielseitigkeits-Wettbewerbe gab es dann aber doch noch einen Nationenpreis für Deutschland: Angeführt von der sechsmaligen Olympiasiegerin Isabell Werth siegte die deutsche Dressur-Equipe zum siebten Mal in Serie beim CHIO Aachen in der prestigeträchtigen Konkurrenz. An ihrem 49. Geburtstag führte Werth auf Emilio in der Einzelwertung des Grand Prix Special mit 79,128 Punkten vor Helen Langehanenberg mit Damsey (79,021) einen deutschen Doppelsieg an. Dritte wurde Kasey Perry-Glass aus den USA auf Dublet (78,787).
Die Nationenwertung gewann die deutsche Mannschaft, für die neben Werth und Langehanenberg Mannschafts-Olympiasiegerin Dorothee Schneider mit Sammy Davis jr. und Jessica von Bredow-Werndl mit Dalera ritten, mit 464,351 Punkten vor den USA (459,371) und Dänemark (444,106).
"Er hat mir ein Geburtstagsgeschenk gemacht", sagte Werth über ihren zwölfjährigen Wallach, nachdem das Paar im Grand Prix mit einem für seine Verhältnisse desaströsen Ritt als 17. das Streichresultat für Deutschland geliefert hatte. "Ich hätte es noch ein bisschen besser machen können. Aber grundsätzlich war das wieder die alte Linie. Das Pferd war wieder Emilio."
asz/mrl (sid, dpa)