Die langsamen Schritte in Belgien zurück
25. April 2020Belgien will seine Corona-Beschränkungen ab Anfang Mai schrittweise lockern. Allerdings werden zugleich noch einige Restriktionen bestehen bleiben, wie Premierministerin Sophie Wilmès nach mehr als siebenstündigen Beratungen des Nationalen Sicherheitsrats in Brüssel mitteilte.
Belgien hatte seine drastischen Schutzmaßnahmen früh ergriffen. Seit Mitte März durften die Menschen in dem Land nur in Ausnahmefällen ihre Häuser verlassen, etwa für Arztbesuche und Lebensmitteleinkäufe. Der Weg zum Job war nur gestattet, wenn ein Arbeiten von zu Hause aus nicht möglich war. Die Ausgangssperre war Mitte April bis zum 3. Mai verlängert worden. Belgien verzeichnete bislang mehr als 44.000 bestätigte Corona-Infektionen. Fast 6700 Patienten starben.
Arbeiten von zu Hause soll die Regel bleiben
Und nun? In einer ersten Phase vom 4. Mai an sollten wieder mehr öffentliche Verkehrsmittel im Einsatz sein. Das Tragen einer Gesichtsmaske sei in Bus und Bahn für Personen ab zwölf Jahren aber Pflicht, sagte Regierungschefin Wilmès. Jeder Bürger erhalte eine Stoffmaske gratis. Geschäfte bleiben zunächst geschlossen - abgesehen von solchen, die andere Unternehmen, aber keine Privatpersonen als Kunden haben (Business-to-Business). Eine Ausnahme gibt es für Stoff- und Kurzwarenläden, die am 4. Mai öffnen dürfen. Wenn möglich sollten private Verkehrsmittel genutzt werden, empfahl Wilmès.
Das Arbeiten von zu Hause aus solle die Regel bleiben, die Menschen sollten ihre Wohnung weiterhin nur in wenigen Ausnahmefällen verlassen - etwa zum Einkaufen, für den Weg zur Arbeit oder den Arztbesuch, sagte Wilmès.
Stufenplan für Schulen, Kultureinrichtungen, Friseure und die Gastronomie
In einer späteren Phase, am 11. Mai, dürfen dann alle Geschäfte unter strengen Vorgaben wieder öffnen, wie die liberale Politikerin hinzufügte. Friseure werden am 18. Mai ihre Arbeit wieder aufnehmen. Dann dürften auch Museen wieder öffnen und Reisen innerhalb Belgiens würden erlaubt. Der Unterricht in Schulen soll ebenfalls vom 18. Mai an nach und nach wieder aufgenommen werden. Restaurants dürfen frühestens am 8. Juni öffnen, Cafés und Bars wohl noch später. Wilmès machte zugleich klar, dass alle Lockerungen von der weiteren Ausbreitung des Coronavirus abhängig seien.
ml/rb (dpa, afp)