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Die andere Seite des Zika-Virus'

4. März 2016

Forscher haben jetzt eine Verbindung zwischen dem Zika-Virus und einer seltenen Nervenerkrankung nachgewiesen. Was genau ist das Guillain-Barré-Syndrom, das sich derzeit in Zika-betroffenen Regionen ausbreitet?

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Aedes Aegypti Moskito Larven Zika Virus Überträger
Bild: Getty Images/AFP/L. Robayo

Forscher am französischen Institute Pasteur haben Anfang März bekannt gegeben, dass sie eine Verbindung zwischen dem Zika-Virus und einer Nervenerkrankung namens Guillain-Barré-Syndrom (GBS) nachweisen konnten.

Die Forscher, die 2013 und 2014 einen Zika-Ausbruch auf Tahiti in Französisch-Polynesien untersucht hatten, fanden einerseits heraus, dass im Durchschnitt 2,4 von 10.000 Zika-Infizierten GBS entwickelten. Damit ist die Wahrscheinlichkeit, daran zu erkranken, wenn man Zika hat, etwa 20-mal höher als bei gesunden Menschen.

Alle 42 GBS-Patienten, die während des Zika-Ausbruchs identifiziert wurden, hatten zuvor auch eine Zika-Infektion durchlaufen. Bei 93 Prozent von ihnen lag diese weniger als drei Monate zurück.

"Die Verbindung zwischen beiden Erkrankungen ist damit etwa so stark wie die zwischen Tabakrauch und Lungenkrebs" sagte Arnaud Fontanet, der die Studie geleitet hatte gegenüber AFP.

GBS kann tödlich enden

Selbst bei optimalen Behandlungsbedingungen sterben normalerweise etwa fünf Prozent der GBS-Patienten an der Krankheit. Bei anderen dauert es Wochen oder Monate, bis die schweren Symptome abklingen.

Das Immunsystem des Körpers greift dabei das Nervensystem an. Patienten leiden an Empfindungsstörungen und Lähmungen der Gliedmaßen, es können schwere Atemstörungen auftreten.

Der Ausbruch auf Tahiti verlief allerdings glimpflicher: Alle 42 Patienten überlebten. Aber auch nach drei Monaten waren noch immer über die Hälfte der Patienten im Krankenhaus.

"In Gegenden, die von Zika betroffen sind, müssen wir über eine Verstärkung der Kapazitäten in der Intensivpflege nachdenken", sagt Fontanet. "Wir wissen jetzt, dass eine gewisse Zahl der Patienten GBS entwickeln wird, von denen etwa 30 Prozent auf die Intensivstation müssen - inklusive künstlicher Beatmung."

Forscher haben bereits seit längerem den Verdacht, dass das Zika-Virus Mikrozephalie bei Neugeborenen verursacht. Dabei ist der Schädel schwer verformt und die Kinder erleiden schwere kognitive Entwicklungsstörungen. Seit Oktober 2015 wurden in Brasilien fast 600 Babys mit dieser Erkrankung geboren - viermal mehr als normal.

Der Verdacht hat die Weltgesundheitsorganisation (WHO) dazu veranlasst, einen internationalen Gesundheitsnotstand aufgrund der schnellen Verbreitung des Zika-Virus auszurufen.

fs/hf (afp, ap, Reuters)