1. Zum Inhalt springen
  2. Zur Hauptnavigation springen
  3. Zu weiteren Angeboten der DW springen

Diana Ross: Die Soul-Legende wird 80

John Silk
Veröffentlicht 25. März 2024Zuletzt aktualisiert 26. März 2024

Mit den Supremes wurde sie zur Motown-Ikone und später zu einer der erfolgreichsten Sängerinnen der Welt. Und auch mit 80 denkt Diana Ross noch lange nicht ans Aufhören.

https://p.dw.com/p/4dybW
Diana Ross im roten Kleid mit Fächer und Mikrofon auf der Bühne
Sie gibt immer noch alles: Diana Ross bei einem Auftritt in den USABild: Yolanda Ruz/Prensa Internacional/ZUMA Press/picture alliance

Pause - das scheint für Diana Ross ein Fremdwort zu sein. Mit 80 Jahren hat sie noch so viel Energie wie eh und je - und ihre Karriere, dauert nun schon über 60 Jahre an.

Die Sängerin, deren Stimme sowohl samtweich als auch kraftvoll klingen kann, hat immer gewusst, dass es im Leben darum geht, unterzugehen oder zu schwimmen. Mit Mut und Entschlossenheit schaffte die Soul-Queen den Sprung aus den Ghettos von Detroit, in denen sie aufwuchs, auf die Bühnen der Welt. "Du kannst nicht einfach rumsitzen und darauf warten, dass dir jemand anders deinen Traum erfüllt", sagte Ross einmal. "Du musst rausgehen und ihn dir selbst erfüllen."

Streben nach Perfektion

Diana Ernestine Earle Ross wurde am 26. März 1944 als zweites von sechs Kindern afroamerikanischer Eltern in Detroit, Michigan, geboren. "Ich wurde dazu erzogen, Ideale zu haben und zu glauben, dass alles möglich ist und dass harte Arbeit dazu gehört", schrieb die Sängerin 1993 in ihrer Biografie "Secrets of a Sparrow". 

Die außergewöhnliche Karriere der mit zahllosen Preisen ausgezeichneten Künstlerin macht vielen schwarzen Frauen Mut. Der Weg nach ganz oben war in einer von Sexismus und Rassismus geprägten Musikindustrie allerdings alles andere als einfach: "Es scheint, dass bei jeder Errungenschaft, bei jedem Schritt, den ich gemacht habe, egal wie groß oder klein, immer jemand da war, der versucht hat, mich zu Fall zu bringen", erklärt sie in ihrer Biografie.

Durchbruch mit den Supremes

Berühmt wurde Diane Ross in den 1960er-Jahren als Leadsängerin der Supremes, mit denen sie mit Songs wie "Baby Love", "Stop! In the Name of Love" und "You Can't Hurry Love" eine neue Dimension der Popularität erreichte.

Obwohl auch Florence Ballard, Mary Wilson und Betty McGlown - die bald durch Barbara Martin ersetzt wurde - zur Originalbesetzung gehörten, erntete allein Diana Ross als Leadsängerin die Lorbeeren. Als ihre Plattenfirma Motown beschloss, die Gruppe in Diana Ross & the Supremes umzubenennen, war klar, dass ein neuer Star am Pop-Himmel aufgetaucht war. Doch mit wachsenden Ruhm wuchs auch ihr Ruf, Forderungen zu stellen, gefolgt von Wutausbrüchen, wenn diese nicht erfüllt wurden.

Diana Ross im rosafarbenen Kleid als Leadsängerin der Supremes, neben ihr zwei weitere Frauen im Kleid
Diana Ross war die Leadsängerin der SupremesBild: Photoshot/Picture-Alliance

Kein Berg ist hoch genug

1970 verließ Ross die Gruppe, um eine Solokarriere zu starten. Im selben Jahr hatte sie in den USA ihren ersten Nummer-eins-Hit - mit der Single "Ain't No Mountain High Enough" aus ihrem gleichnamigen Debütalbum.

Es folgte ein Jahrzehnt des Erfolgs mit Hits wie "Upside Down" und "I'm Coming Out" - bis heute eine LGBTQ+-Hymne - und "Endless Love", ein Duett mit Lionel Richie aus dem Jahr 1981. Diana Ross avancierte zur weiblichen Solokünstlerin mit den meisten Nummer-eins-Hits in den USA. Bis heute begeistert sie mit ihren Songs Menschen auf der ganze Welt. 

Erfolg als Sängerin und Schauspielerin

Neben ihrer Bekanntheit als Sängerin war Ross auch als Schauspielerin erfolgreich. Ihre Darstellung der Billie Holiday in der Filmbiografie "Lady Sings the Blues" (1972) brachte ihr einen Golden Globe und eine Oscar-Nominierung als beste Hauptdarstellerin ein; sie war damit die erste schwarze Schauspielerin, die für ein Filmdebüt in dieser Kategorie nominiert wurde.

Schwarz-Weiß-Foto zeigt Diana Ross vor einem Mikrofon
Diana Ross als Billie Holiday in "Lady Sings the Blues"Bild: Courtesy Everett Collection/picture alliance

Weitere Filme, in denen sie mitwirkte, waren das Liebesdrama "Mahogany" (1975) und "The Wiz" (1978), Sidney Lumets afroamerikanische Version des Musicals "Der Zauberer von Oz".

Inspirierend

Neben 13 Grammy-Nominierungen erhielt sie zwei Grammy Lifetime Achievement Awards - einen für ihre Solokarriere und einen als Mitglied der Supremes. Sie wurde 1988 in die Rock & Roll Hall of Fame aufgenommen, hat zwei Sterne auf dem Hollywood Walk of Fame und erhielt 2016 die höchste zivile Auszeichnung der Vereinigten Staaten, die Presidential Medal of Freedom.

Diana-Ross-Plakat für eine Saint-Laurent-Kampagne an einer Hausfassade in New York
Diana Ross modelte sogar für das französische Label YSL Bild: Charles Guerin/abaca/picture alliance

Anlässlich ihres 80. Geburtstags begibt sich Diana Ross auf ihre "Beautiful Love Performances - Legacy 2024 Tour", die sie in den kommenden Monaten wieder mit ihren Fans in ganz Nordamerika zusammenbringen wird.

Aus den Ghettos zum Welterfolg

Mehr als sechs Jahrzehnte, nachdem sie die Straßen von Detroit verlassen hat, ist Diana Ross immer noch eine inspirierende Persönlichkeit. Für die Entertainerin ist Musik nach wie vor das beste Rezept gegen Weltschmerz. Auf ihrer Website schreibt sie: "Füge etwas positive Musik in deine Gedankenkette ein. Denk: 'Dankbarkeit'. Du kannst nicht aufhören zu denken, also denk gute Gedanken".

Adaption aus dem Englischen: Sabine Oelze.