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DFB-Team gelingt EM-Generalprobe

Stefan Nestler4. Juni 2016

Mit einem ungefährdeten Erfolg gegen Ungarn präsentiert sich die deutsche Fußball-Nationalmannschaft gut gerüstet für die anstehende EM-Endrunde in Frankreich. Kapitän Bastian Schweinsteiger gibt ein Kurz-Comeback.

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Thomas Müller und Mario Gomez bejubeln das 2:0. Foto: Getty Images
Thomas Müller (l.) steuert einen Treffer zum Sieg gegen Ungarn beiBild: Getty Images/Bongarts/A. Hassenstein

Die deutsche Fußball-Nationalmannschaft hat ihren letzten Test vor der Europameisterschaft gewonnen. Die Auswahl von Bundestrainer Joachim Löw setzte sich vor gut 52.000 Zuschauern in Gelsenkirchen gegen Ungarn mit 2:0 (1:0) durch. Adam Lang (39. Minute) per Eigentor und Thomas Müller (64.) erzielten die Tore für die DFB-Auswahl. Sechs Tage nach dem 1:3 gegen die Slowakei präsentierte sich der Weltmeister deutlich verbessert. "Ich denke, es war ein gelungener Test", sagte Spielmacher Toni Kroos. "Wir haben den Ball gut laufen gelassen." Und auch der Bundestrainer war zufrieden: "Der Sieg gibt Stabilität und ein gutes Gefühl. Es war wichtig, dass wir zu Null spielen. Aber natürlich müssen wir in der nächsten Woche noch ein paar Dinge justieren."

Neun Weltmeister in der Startelf

Bereits vor dem Anpfiff hatte Löw klargestellt, dass für ihn das letzte Länderspiel vor Beginn der Europameisterschaft in Frankreich kein belangloser Test sei. "Die Testphase ist für uns vorbei. Wir wollen zeigen, dass wir bereit sind", hatte der Bundestrainer verkündet. Seine Startaufstellung bestätigte seine Worte: Die deutsche Elf begann mit neun Weltmeistern. In der Offensive bot Löw im Mittelfeld Julian Draxler und in der Spitze den WM-Finalhelden Mario Götze auf. Vor allem diese beiden brannten gleich zu Beginn ein Feuerwerk an Chancen ab. Schon nach einer Minute zappelte der Ball im Netz. Götze setzte sich rechts im Strafraum durch, passte nach innen, wo Draxler aus kurzer Entfernung einschob. Schiedsrichter Martin Strömbergsson aus Schweden entschied zu Unrecht auf Abseits. Der Treffer hätte zählen müssen.

Draxler trifft, das Tor wird zu Unrecht nicht gegeben. Foto: dpa-pa
Draxler trifft, das Tor wird zu Unrecht nicht gegebenBild: picture-alliance/dpa/B. Thissen

Vom Schienbein ins Tor

Die deutsche Mannschaft machte weiter Druck und kam durch einen Fallrückzieher von Draxler (9.), einen Fernschuss von Müller (11.) und einen Kopfball aus kurzer Entfernung von Antonio Rüdiger (12.) zu weiteren sehr guten Möglichkeiten. Nach der ersten guten Chance für Ungarn durch Kapitän Balasz Dzsudzsak, dessen Schuss Nationaltorwart Manuel Neuer abprallen ließ, verlor die Partie vorübergehend an Schwung. Ein schnell und direkt gespielter Angriff sorgte dann doch noch vor der Pause für die 1:0-Führung. Draxler schickte den knapp im Abseits stehenden Jonas Hector im Strafraum auf die Reise. Der passte am Fünfmeterraum scharf nach innen, wo Götze und Lang Richtung Ball grätschten. Vom Schienbein des Ungarn sprang der Ball ins Tor.

Schweinsteigers Comeback

Mit Beginn der zweiten Hälfte brachte Löw Stürmer Mario Gomez für Sami Khedira, der im ersten Durchgang einen Schlag auf den Knöchel bekommen hatte. Für Linksverteidiger Hector rückte Emre Can ins deutsche Team, das sofort wieder das Kommando übernahm. Nach einer Stunde kam Andre Schürrle für Draxler, der nach einer guten Leistung unter freundlichem Applaus der Fans den Rasen verließ. Wenig später klingelte es zum zweiten Mal im Kasten der Ungarn. Jerome Boateng flankte in den Strafraum, Ungarns Torwart Gabor Kiraly konnte den Kopfball von Mario Gomez aus abseitsverdächtiger Position nur zur Seite klären, wo Müller aus kurzer Entfernung zum 2:0 abstaubte.

Deutsche Spieler klatschen sich nach dem Sieg gegen Ungarn ab. Foto: Getty Images
Die EM kann kommen für die Mannschaft von Bundestrainer LöwBild: Getty Images/Bongarts/M. Hitij

Geburtstagsgeschenk für Podolski

Damit war die Partie entschieden, der Widerstand der Ungarn erlahmte. Bundestrainer Löw wechselte weiter munter durch. So kam auch DFB-Kapitän Bastian Schweinsteiger (für Toni Kroos) nach mehrmonatiger Pause wieder zu einem Einsatz im deutschen Team, außerdem Schalkes Jungstar Leroy Sane (für Müller) - und auch Lukas Podolski. Der Ex-Kölner durfte sich so an seinem 31. Geburtstag über sein 128. Länderspiel freuen. Viel passierte nicht mehr bis zum Abpfiff. Die deutsche Mannschaft kontrollierte Spiel und Gegner, ohne jedoch weitere klare Chancen zu kreieren. Auf der deutschen Bank sah man dennoch entspannte Gesichter. Zufrieden war auch Schweinsteiger nach seinem Kurz-Comeback: "Für 25 Minuten reicht es schon."

Am Dienstag wird der deutsche Tross das EM-Quartier in Evian-les-Bain am Genfer See beziehen, wo die letzte Vorbereitungsphase auf das Turnier beginnt. Das erste EM-Spiel bestreitet die deutsche Mannschaft am Sonntag kommender Woche in Lille gegen die Ukraine.

Wenn Sie noch einmal in das Spiel gegen die Ungarn eintauchen wollen, können Sie hier im Liveticker nachlesen: