Deutschland stockt Hilfe für Syrien auf
14. März 2019Internationale Geldgeber haben fast sieben Milliarden Dollar (etwa 6,2 Milliarden Euro) zur Unterstützung syrischer Bürgerkriegsflüchtlinge zugesagt. Dies teilte der EU-Kommissar für humanitäre Hilfe, Christos Styliades, zum Abschluss einer dreitägigen Geberkonferenz in Brüssel mit. Die Summe liegt allerdings unter den 8,8 Milliarden Dollar, die nach UN-Angaben zur Versorgung der Millionen Vertriebenen in Syrien und den Nachbarländern benötigt werden. Die EU war mit zwei Milliarden Euro der größte Geldgeber. Der UN-Chef für humanitäre Angelegenheiten, Mark Lowcock, zeigte sich "sehr zufrieden mit dem Ergebnis", betonte aber, dass es einer politischen Lösung in Syrien bedürfe, um die Not der Bevölkerung zu beenden.
Deutschland will seinen Beitrag zur humanitären Hilfe für syrische Flüchtlinge in der Region um 1,44 Milliarden Euro aufstocken. "Damit sind wir der zweitstärkste Geldgeber in der Region", machte Entwicklungsminister Gerd Müller bei der Konferenz deutlich. Auch andere Länder sollten sich stärker beteiligen: Es könne nicht sein, dass nur zehn Geber 90 Prozent der Hilfe leisteten.
Situation der Kinder im Fokus
"Ganz besonders wichtig ist uns die Situation der Kinder", sagte der CSU Minister. "2018 war das schlimmste Jahr in Bezug auf Kinder – Tausende von Toten." Jeder zweite Flüchtling in und um das Bürgerkriegsland herum sei minderjährig.
Auch das UN-Kinderhilfswerk Unicef beklagt anlässlich der Syrien-Geberkonferenz in Brüssel das Leid der Kinder. In Syrien sei im vergangenen Jahr der Tod von 1106 Kinder bestätigt worden - mehr als in jedem anderen Jahr seit Beginn des Konflikts, teilte die Organisation in Köln mit. Die tatsächliche Zahl der getöteten Kinder liege jedoch viel höher. Die Teilnehmer der Hilfskonferenz in Brüssel müssten planbare, flexible und langfristige Hilfe für Syrien zusagen, forderte die Kinderhilfsorganisation.
Durch den Syrien-Krieg sind 5,6 Millionen Menschen in Nachbarländer wie die Türkei, den Libanon und Jordanien geflohen, während weitere 6,2 Millionen Menschen in Syrien vertrieben wurden. Zwar sind die Kämpfe kurz vor dem achten Jahrestag des Kriegsbeginns an diesem Freitag weitgehend beendet, doch ist das Land von Frieden noch weit entfernt.
bri/qu/se (afp, dpa, kna)