Berlin setzt humanitäre Syrien-Hilfe fort
29. März 2021Die Bundesregierung wird deutlich mehr als eine Milliarde Euro für die humanitäre Hilfe im Zusammenhang mit dem Krieg in Syrien zur Verfügung stellen. Das berichtet die "Neue Osnabrücker Zeitung" unter Berufung auf Regierungskreise vor der beginnenden internationalen Geberkonferenz. Vor einem Jahr hatte Deutschland bei der Vorgängerkonferenz 1,6 Milliarden Euro zugesagt. "Für dieses Jahr planen wir ebenfalls eine Zusage substanzieller Mittel in vergleichbarer Höhe", hieß es im Auswärtigen Amt.
Weißhelme spielen "eine zentrale Rolle beim Schutz der Bevölkerung"
In Berlin bekräftigt man auf Anfrage der Zeitung zudem, an der Unterstützung der sogenannten "Weißhelme", des syrischen Zivilschutzes, festzuhalten. Im vergangenen Jahr unterstützte Deutschland die zivilen Helfer mit 5,1 Millionen Euro. Durch "regelmäßige Gespräche, enge Koordinierung und den Einsatz einer etablierten Mittlerorganisation" sei sichergestellt, dass die Mittel für den vorgesehenen Zweck verwendet würden. In der Vergangenheit hätten die Weißhelme "die an sie überwiesenen Gelder nach Kenntnis der Bundesregierung zu jedem Zeitpunkt dem Verwendungszweck entsprechend eingesetzt". Im Jahr 2016 hatte die Organisation den alternativen Nobelpreis erhalten. Russland kritisierte die Organisation als Propagandainstrument der Anti-Assad-Koalition.
Mehr als 12 Millionen Flüchtlinge
Insgesamt sind nach UN-Angaben 24 Millionen Kinder, Frauen und Männer auf humanitäre Hilfe angewiesen. Benötigt werden vor allem Lebensmittel, Wasser und Medikamente. In der Türkei, im Libanon, in Jordanien, im Irak und in Ägypten halten sich rund 5,5 Millionen syrische Flüchtlinge auf. Innerhalb Syriens sind 6,7 Millionen Menschen geflohen.
Der Konflikt in Syrien begann vor zehn Jahren mit einem Aufstand, den das Assad-Regime blutig niederschlug. In Kämpfen zwischen der Armee, Rebellen und Terrormilizen starben Hunderttausende Menschen, das Land ist in weiten Teilen verwüstet.
fab/al (kna,epd,afp)