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Fußballfest gegen Schweden

Sarah Wiertz15. Oktober 2013

Was für ein Fußballfest! Wie im Hinspiel vor einen Jahr fallen auch diesmal acht Tore. Der Unterschied: Anfangs liegt das DFB-Team zurück, kann aber noch gewinnen - dank eines Spielers von Chelsea.

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Schürrle feiert sein Hattrick-Tor gegen Schweden. Foto: Lars Baron/Bongarts/Getty Images
Bild: Getty Images

Es war einfach, die Worte des Bundestrainers von den Lippen abzulesen: "Mannomannomann" fluchte Joachim Löw, als Tobias Hysen (6. Minute) überraschend die frühe Führung für die Gastgeber erzielte. Auch wenn die für die WM bereits qualifizierten Deutschen letztlich mit 5:3 (1:2) in Schweden gewannen - drei Gegentore nach zuvor drei Partien zu Null wurmen Löw doch sehr. "Solche Fehler dürfen wir nicht machen. 1:0 wäre auch ein schöner Sieg gewesen", sagte der Bundestrainer.

Zumal die Entstehung, wie auch beim zweiten Gegentreffer durch Alexander Kacaniklic (42.), seine Lieblingsthese unterstreicht: Die Fehler bei einem Gegentor beginnen in der Offensive. So verlor beide Male nach langem Abstoß des schwedischen Torwarts ein deutscher Spieler das Kopfballduell etwa in Höhe der Mittelline. Dann spielten die Schweden einen langen, flachen Pass in die Schnittstelle der deutschen Innenverteidiger Mats Hummels und Jerome Boateng, die Abstimmungsprobleme hatten. Torwart Manuel Neuer hat bei den 1:1-Situationen jeweils wenig Chancen, den Ball zu halten.

Déjà-vu

Immerhin: Diesmal holte das DFB-Team den Rückstand auf und gewann am Ende dann sogar noch souverän. Vor einem Jahr, beim Hinspiel, hatten die Deutschen mit vier Toren geführt und musste sich am Ende mit einem Unentschieden begnügen. Nun brauchte das DFB-Team zwölf Minuten, um aus dem Rückstand eine Führung zu machen. Noch in der ersten Halbzeit gelang Geburtstagskind Mesut Özil der Anschlusstreffer (45.)

Zwei weibliche Fans halten ein Transparent mit der Aufschrift "Herzlichen Glückwunsch Mesut" hoch. Foto: Marcus Brandt/dpa
Geburtstagsgrüsse an Mesut ÖzilBild: picture-alliance/dpa

Nach der Pause wechselte der Bundestrainer den zuvor lange verletzten Mario Götze ein. Der Spieler von Bayern München bedankte sich mit dem Ausgleichstreffer zum 2:2 (53.). Jetzt wirkte das DFB-Team auch nicht mehr so behäbig wie in der ersten Halbzeit. André Schürrle (Foto oben, 57./66.) demonstrierte mit seinem beiden Toren die deutschen Stärken in der Offensive.

Schweden ohne Ibrahimovic überraschend offensiv

Diese Stärke ist derzeit auch die Schwäche der Deutschen. Denn wenn das Team nicht optimal aufeinander abgestimmt ist, geht die Offensive auf Kosten der Abwehr. So war es erneut Hysén, der diesmal für Schweden den Anschlusstreffer markierte (69.). Die drei Tore von den Skandinaviern überraschen umso mehr, weil Schwedens Ausnahmespieler Zlatan Ibrahimovic, der sonst für fast alle Tore in der schwedischen Nationalmannschaft sorgt, wegen einer Gelb-Sperre fehlte.

Musste öfter mal tief durchatmen: Bundestrainer Löw. Foto: Marcus Brandt/dpa
Musste öfter mal tief durchatmen: Bundestrainer Löw.Bild: picture-alliance/dpa

Im Gegensatz dazu hatte Deutschland an diesem Abend einen glänzend aufgelegten Schürrle im Team. Wie groß sein Selbstbewusstsein derzeit ist, zeigte sein drittes Tor - einem Hattrick: Vom Strafraum-Eck traf der ehemalige Leverkusener mit einem zielgenauen Schlenzer in den rechten Torwinkel. "5:3 ist eigentlich kein gutes Ergebnis, aber trotzdem ist ein Sieg schön", kommentierte Bastian Schweinsteiger, der gegen Schweden sein 100. Länderspiel absolvierte.

Deutschland bleibt damit unbesiegt in der WM-Qualifikation. Neun Siege und ein Unentschieden, das ist eine sehr gute Bilanz. Das nächste Spiel der Deutschen ist ein Freundschaftsspiel gegen Italien (15.11.2013).

Alle Ergebnisse der europäischen WM-Qualifikationsspiele gibt es hier.