Deutschland darf zur EM
11. Oktober 2015Mit einem knappen, aber verdienten 2:1 (0:0)-Erfolg gegen Georgien hat die Elf von Bundestrainer Joachim Löw das Ticket für die Europameisterschaft im kommenden Jahr gelöst. Vor rund 44.000 Zuschauern in der Leipziger Arena traf Thomas Müller vom Elfmeterpunkt zur Führung (50. Minute), ehe Jaba Kankava nur drei Minuten später wieder ausglich (53.). Den Siegtreffer erzielte der eingewechselte Max Kruse in der 79. Minute. "Ich habe den Ball beim Tor ganz gut getroffen und zum Glück ist er reingegangen", sagte der Torschütze. "Wir wollen das nicht an die große Glocke hängen. Es ist schwer gegen solche Gegner, aber irgendwas müssen wir uns einfallen lassen. Unseren Spielstil wollen wir aber schon beibehalten."
Reus ohne Glück
Bundestrainer Joachim Löw musste, wie schon bei der 0:1-Niederlage gegen Irland, wieder auf Kapitän Bastian Schweinsteiger verzichten. Er nahm zunächst auf der Bank Platz. Für den verletzten Mario Götze rutsche André Schürrle in die Startelf. Die DFB-Elf machte von Beginn an Druck und ließ die Gäste aus Georgien gar nicht erst ins Spiel kommen. Den ersten Warnschuss feuerte Müller nach wenigen Minuten ab, doch Torwart Nukri Revishvili war zur Stelle (3.). Deutschland war engagiert und drängte weiter auf die Führung. Marco Reus scheiterte in der Folge mit einem Fernschuss zunächst am stark reagierenden Revishvili (11.), kurze Zeit später zimmerte er den Ball aus kurzer Distanz über den Querbalken (13.).
Der Weltmeister erhöhte weiter den Druck, doch die Georgier verteidigten geschickt und in der 22. Minute auch mit unerlaubten Mitteln. Aleksandr Amisulashvili wehrte eine Reus-Flanke mit dem Arm ab, doch die Pfeife von Schiedsrichter Pavel Kralovec blieb stumm. Auf der Gegenseite musste Torwart Manuel Neuer sein ganzes Können aufbringen, als Tornike Okriashvili das Leder aus zwölf Metern auf das deutsche Tor hämmerte (27.). Die Partie blieb unterhaltsam und Reus' Chancenverwertung schwach - auch seine nächsten beiden Versuche blieben erfolglos (31./37.). Die letzte Möglichkeit der ersten Halbzeit gehörte wieder dem Weltmeister. Doch auch Toni Kroos konnte mit seinem Schuss aus 16 Metern nicht für die ersehnte Führung sorgen (41.).
Kankava zweimal im Fokus
Im zweiten Durchgang erlöste Müller die deutschen Fans nach wenigen Minuten und traf zum 1:0 per Elfmeter (50.). Kankava hatte Mesut Özil zuvor im Strafraum gefoult. Georgien zeigte sich nach dem Gegentor aber nicht geschockt. Stattdessen stürmten sie auf das Tor des Gastgebers. Zunächst konnte Neuer einen tollen Schuss von Nika Kvekveskiri noch parieren, wenige Sekunden später war der Nationaltorwart aber machtlos. Kankava traf aus 18 Metern zum 1:1-Ausgleich (53.). Die Gäste machten weiter und hätten durch Valeri Kazaishvili beinahe sogar den Führungstreffer erzielt, weil Jonas Hector nicht konsequent genug verteidigte (57.).
Der Weltmeister wirkte verunsichert und sah den nächsten Angriff auf sich zurollen. Nach einer Flanke kam Okriashvili im Strafraum völlig frei zum Abschluss, doch Neuer war erneut auf dem Posten (60.). Nach 69 Minuten versuchte es Reus mal wieder mit einem Fernschuss, doch auch dieser Versuch wurde von Revishvili entschärft - eine starke Leistung des georgischen Schlussmannes. Löw reagierte und brachte Kruse für den enttäuschenden Schürrle in die Partie. Kurz nach seiner Einwechslung sorgte der Offensivspieler vom VfL Wolfsburg für den Siegtreffer (79.) und sicherte Deutschland den Gruppensieg vor Polen und Irland.
Rumänien und Albanien qualifiziert
Rumänien und erstmals in seiner Verbandsgeschichte Albanien haben sich für die EM in Frankreich qualifiziert. Die Rumänen sicherten sich durch das abschließende 3:0 (2:0) auf den Färöern Platz zwei in der Gruppe F hinter den bereits qualifizierten Nordiren. Albanien verdrängte durch das 3:0 (2:0) in Armenien die spielfreien Dänen noch vom zweiten Platz der Gruppe I. Für Rumänien ist es die fünfte Teilnahme nach 1984, 1996, 2000 und 2008. Am Samstag hatten bereits drei weitere Nationen das EM-Ticket gelöst. Belgien qualifizierte sich durch einen 4:1-Pflichtsieg bei Fußball-Zwerg Andorra, der viermalige Weltmeister Italien durch ein 3:1 in Aserbaidschan und auch Wales ist trotz einer 0:2-Niederlage in Bosnien-Herzegowina erstmals bei einer EM-Endrunde dabei.
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