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Politik

Deutlich weniger Asylbewerber in Deutschland

18. Juni 2018

Im vorigen Jahr ist die Zahl der Asylbewerber in Deutschland um 70 Prozent zurückgegangen. Nach dem Krisenjahr 2015 sei dies der zweite Rückgang in Folge, meldet die europäische Asylbehörde EASO.

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Deutschland Flüchtlingsunterkunft in Ellwangen
Bild: picture-alliance/dpa/S. Puchner

Nach Berechnungen des Europäischen Unterstützungsbüros für Asylfragen (EASO) beantragten im Jahr 2017 rund 222.500 Menschen internationalen Schutz in Deutschland. Im Jahr davor seien es rund 745.000 Menschen gewesen, wie die Behörde in Brüssel bekanntgab.

In allen 28 EU-Staaten sowie der Schweiz, in Norwegen, Island und Liechtenstein ging die Zahl laut EASO um 44 Prozent von knapp 1,3 Millionen auf rund 728.000 zurück. Nach dem Krisenjahr 2015 sei dies der zweite Rückgang in Folge.

Europaweit kommen die meisten Asylbewerber nach Deutschland, gefolgt von Italien, Frankreich und Griechenland. In Italien bewarben sich 2017 rund 129.000 Menschen um Asyl, ein Zuwachs von fünf Prozent. In Frankreich beantragten knapp 100.000 Personen Asyl, umgerechnet 18 Prozent mehr, und in Griechenland knapp 59.000, ein Plus von 15 Prozent. In Spanien auf Platz sechs verdoppelte sich die Zahl sogar auf gut 31.000.

Flüchtlinge Deutschland
Im Jahr 2015 kamen allein beim Berliner Landesamt für Gesundheit und Soziales täglich rund 10.000 Flüchtlinge anBild: Reuters/F. Bensch

Rückgang setzt sich bislang auch 2018 fort

Der europaweite Rückgang hält den Angaben zufolge bislang auch 2018 an. Nach vorläufigen Zahlen habe es bis April rund 197.000 Anträge auf Asyl gegeben, hieß es in Brüssel. Diese Zahlen seien zwar niedriger als im Vergleichszeitraum der vorausgegangenen drei Jahre, aber immer noch höher als 2014, bevor die Flüchtlingskrise begonnen habe, erklärte die EU-Behörde. Hauptherkunftsländer sind weiterhin Syrien, der Irak und Afghanistan.

Fast die Hälfte aller rund 997.000 bearbeiteten Erstanträge auf Asyl seien in der EU und den vier anderen Ländern positiv beschieden worden. Im Vergleich zum Vorjahr sei dies ein Rückgang um 14 Prozent.

Die EASO ist eine EU-Agentur mit Sitz in Malta. Sie soll die praktische Kooperation in Asylfragen fördern und die EU-Länder bei der Erfüllung ihrer Verpflichtungen zum Schutz von Flüchtlingen unterstützen.

uh/sam (dpa, epd)

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