Der Koloss-Kalmar - ein glubschäugiger Riese
17. Juli 2017Angesichts von Satellitenbildern, GPS und Internetzugang selbst in den abgelegendsten Winkeln der Erde hat man manchmal den Eindruck, es gäbe fast nichts mehr zu entdecken. Aber steigt man nur die Länge eines Fußballfelds hinab in die Tiefe des Meeres wird einem bewusst, wie wenig wir bisher darüber wissen, was es da draußen, beziehungsweise da unten gibt.
Den Koloss-Kalmar zum Beispiel. Er ist einer dieser Tiefseebewohner, von denen kleine Kinder Albträume bekommen. Die außerirdisch-wirkenden Kreaturen haben Tentakel mit scharfen Haken, einen riesigen Schnabel und können bis zu 10 Meter lang und bis zu einer halben Tonne schwer werden - soweit wir wissen. Bisher sind nur so wenige der Tiere gefangen oder gefunden worden (um die 10), dass wir vieles über ihre Lebensweise - und darüber wie groß sie eigentlich werden können - noch nicht wissen.
Ein Forscher brachte es auf den Punkt: "Zu versuchen einen im Meer zu beobachten, ist in etwa so, als würde man nachts mit der Taschenlampe in der Hand über Nordamerika mit dem Fallschirm aus dem Flugzeug springen und hoffen einen Grizzlybären zu finden."
Ein Teil des Problems ist auch, dass die Tiefseetiere nicht lange überleben, wenn man sie an die Meeresoberfläche zerrt. Auch Bemühungen, Jungtiere in Gefangenschaft großzuziehen, sind bisher gescheitert.
Abgesehen davon, dass er riesig war, hat der größte bisher gefundene Koloss-Kalmar übrigens noch einen anderen Rekord aufgestellt: Er hatte die größten Augen von allen bekannten Tieren der Welt. Sie hatten einen Durchmesser von fast 30 Zentimetern - größer als ein Basketball.
Warum sie so groß sind und warum sie viel größer sind, als die Augen ihrer ähnlich großen Verwandten, der Riesenkalmare, ist ein weiteres Geheimnis, das es noch zu lüften gilt.