Der Iran will aufrüsten
11. Februar 2019"Das Volk steht auch nach 40 Jahren zu den Idealen der Revolution von 1979 und der Islamischen Republik", sagte Rohani in Teheran bei einer Großkundgebung auf dem Asadi-Platz. Zugleich kündigte er an, dass er den Iran aufrüsten will und das Raketenprogramm vorangetrieben werden soll.
"Wir haben nicht und wir werden nicht um Erlaubnis fragen, um verschiedene Raketen-Typen zu entwickeln", sagte Präsident Rohani. Nach Berichten iranischer Medien, hatte das Militär vergangene Woche eine Boden-Boden-Rakete mit einer Reichweite von 1000 Kilometern vorgestellt.
Die Islamische Republik wird für ihr Raketenprogramm immer wieder kritisiert. US-Präsident Donald Trump begründete den Ausstieg aus dem Atomabkommen mit dem Iran unter anderem damit, dass es die Raketenproduktion des Landes nicht beschneide.
Auf Kritik vor allem westlicher Staaten stößt zudem das Ringen mit Saudi-Arabien um die Vorherrschaft in der Region. In Syrien unterstützen iranische Militärs den Präsidenten Baschar al-Assad. Im Jemen führen der Iran und Saudi-Arabien einen Stellvertreterkrieg.
Massive wirtschaftliche Probleme
Auf die Probleme im Land ging Rohani nicht ein. Wegen der Sanktionen der USA steckt das Land in einer akuten Wirtschaftskrise. Die nationale Währung hat 60 Prozent an Wert verloren, die Inflation ist in allen Bereichen gestiegen und der wichtige Ölexport ist stark geschrumpft. Einen völligen wirtschaftlichen Zusammenbruch erwarten Ökonomen jedoch nicht, weil es dem Iran gelungen ist, seine Wirtschaft ausreichend zu diversifizieren.
Millionen Besucher erwartet
Zu den staatlich gelenkten Kundgebungen in Teheran und anderen Städten werden laut staatlichen Medien Millionen Menschen erwartet. Das ausgegebene Motto der Feierlichkeiten lautet: "Stolz auf gestern, voller Hoffnung auf morgen".
Die Bedeutung des Jahrestages für die Regierung ist an allen Ecken sichtbar. An von staatlichen Institutionen eingerichteten Ständen werden Tee und Kuchen verteilt. Chöre singen revolutionäre Lieder. Große Kopien von iranischen Raketen säumen die Straßen.
Als Revolutionsführer und Gründer des schiitischen Gottesstaates gilt bis heute deren erster oberster Führer, Ajatollah Ruhollah Chomeini, der von seinem Exil in der französischen Gemeinde Neauphle-le-Château aus den Sturz der Monarchie vorbereitet hatte.
Straferlass für Inhaftierte
Aus Anlass der Feiern hat die Regierung Begnadigungen und Straferlässe für 50.000 Gefangene angekündigt. Ob die Amnestie auch für politische Gefangene gilt, ist offen.
cgn/ww (afpe, dpa)