Schwitzen im September
20. Oktober 2014Die Durchschnittstemperatur der Erd- und Meeresoberflächen habe im September bei 15,72 Grad Celsius gelegen und damit 0,72 Grad höher als im langfristigen Mittel für den Monat, teilte die US-Wetter- und Ozeanografiebehörde NOAA mit.
Rekordtemperaturen wurden demnach in weiten Teilen Nordwestafrikas, in Küstenregionen im Südosten Südamerikas sowie im Südwesten Australiens, in Teilen des Nahen Ostens und einigen Regionen Südostasiens registriert. Auch in Deutschland war es nach NOAA-Berechnungen für einen September außergewöhnlich warm.
Auf dem Weg zum Temperatur-Rekordjahr
Bereits die Monate Mai, Juni und August hatten Temperaturrekorde aufgestellt. Bisher alle Monate in 2014 außer Februar gehörten zu den jeweils vier wärmsten überhaupt. 2014 könne damit zum heißesten Jahr seit Beginn der Wetteraufzeichnungen im Jahr 1880 werden, prognostiziert die "National Oceanic and Atmospheric Administration" der Vereinigten Staaten.
Bereits 2013 war nach den Jahren 2010, 2005 und 1998 eines der heißesten jemals gemessenen. Sämtliche Jahre seit der Jahrtausendwende rangieren unter den 15 wärmsten seit 1880 gemessenen Jahren. Den Daten nach hat sich die Oberflächentemperatur der Erde jedem Jahrzehnt um 0,06 Grad gesteigert, wobei sich die Steigerung seit 1964 auf 0,15 Grad pro Jahrzehnt beschleunigte.
UN-Konferenz in Bonn
Die Veröffentlichung der neuen NOAA-Zahlen fällt zusammen mit einer UN-Klimakonferenz in Bonn, auf der der nächste Weltklimagipfel im Dezember in der peruanischen Hauptstadt Lima vorbereitet werden soll. Delegierte aus rund 190 Ländern beraten sechs Tage lang über Textentwürfe für einen neuen Weltklimavertrag. Ziel ist es, die Erderwärmung bis zum Jahrhundertende auf zwei Grad Celsius zu begrenzen. In Lima sollen die Bausteine für den Vertrag festgelegt werden, der Ende 2015 auf einem weiteren Klimagipfel in Paris beschlossen werden soll.
wl/qu (dpa, afp, ape)