Daniel Noboa wird der jüngste Präsident von Ecuador
16. Oktober 2023Daniel Noboa war mit dem Versprechen angetreten, die Wirtschaft zu verbessern und Arbeitsplätze für junge Menschen zu schaffen. Rund ein Viertel der 13 Millionen wahlberechtigten Ecuadorianer ist zwischen 18 und 29 Jahre alt.
Der junge Unternehmer gilt als Mitte-Rechts-Politiker. Er ist der Sohn des Bananen-Tycoons Álvaro Noboa, der sich selbst fünfmal um das Präsidentenamt beworben hatte. Seine Kontrahentin Luisa González wäre bei einem Sieg Ecuadors erste Präsidentin geworden. Sie hatte die erste Wahlrunde mit 33,6 Prozent der Stimmen gewonnen. González gehört zum Lager des Ex-Präsidenten Rafael Correa (2007-2017), der wegen Korruption verurteilt wurde und im Exil in Belgien lebt.
Noboa wird sein neues Amt Mitte Dezember antreten und dann zunächst nur rund 18 Monate lang bekleiden - bis zum Ende der für den aktuellen Präsidenten Guillermo Lasso vorgesehenen Amtszeit. Der Konservative hatte im Mai nach zwei Jahren im Amt das Parlament aufgelöst, als dieses ein Amtsenthebungsverfahren wegen Unterschlagungsvorwürfen gegen ihn anstrengte. Laut Verfassung wurden damit vorgezogene Wahlen nötig.
Im Land regiert die Bandengewalt
Elf Tage vor der ersten Wahlrunde im August war der Präsidentschaftskandidat Fernando Villavicencio, der gegen die Korruption zu kämpfen versprach, nach einer Wahlkampfveranstaltung in der Hauptstadt Quito erschossen worden. Sieben Männer, die als Verdächtige in dem Fall festgenommen worden waren, wurden vor wenigen Tagen in verschiedenen Gefängnissen tot aufgefunden. Die Gewalt nahm in Ecuador in den vergangenen Jahren dramatisch zu. Drogenbanden, die Verbindungen zu mächtigen mexikanischen Kartellen haben, kämpfen um die Kontrolle über den Kokainhandel.
rb/fw (AFP, AP, dpa, Reuters)