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Daimler kauft Batteriezellen in großem Stil

11. Dezember 2018

Der Stuttgarter Autobauer hat mit verschiedenen Batterieherstellern Lieferverträge im Wert von 20 Milliarden Euro abgeschlossen. Damit will Daimler die Versorgung seiner E-Auto-Produktion bis ins Jahr 2030 absichern.

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Schweden Premiere Elektro-Fahrzeug EQC von Mercedes-Benz in Stockholm
Bild: picture-alliance/dpa/Daimler AG/Product Communication

Bis 2030 seien Aufträge für Batteriezellen im Wert von mehr als 20 Milliarden Euro vergeben, teilte Daimler am Dienstag mit. "So stellen wir zusammen mit unseren Lieferpartnern die Versorgung mit den jeweils neuesten Technologien sicher", sagte der neue Einkaufschef von Mercedes-Benz Cars, Wilko Stark.

Bis 2022 wollen die Schwaben ihr gesamtes Pkw-Angebot elektrifizieren mit mehr als 130 Varianten - darunter Plug-in-Hybride, die Strom- und Kraftstoffantrieb kombinieren, und mehr als zehn vollelektrische Fahrzeuge der neuen Marke EQ.

"Unsere Elektro-Offensive nimmt weiter Fahrt auf", erklärte Daimler-Chef Dieter Zetsche und bekräftigte, bis 2025 sollten 15 bis 25 Prozent des Gesamtabsatzes auf batterieelektrische Fahrzeuge entfallen. Nicht nur Mercedes-Pkw, auch Transporter, Lastwagen und Busse werden von Verbrennungsmotoren auf emissionsarme Elektroantriebe umgestellt, um strengere Klimaschutzauflagen weltweit zu erfüllen.

Elektroautos für bessere Luft

Dafür investiert der Konzern eine Milliarde Euro in den Aufbau von acht Fabriken für den Zusammenbau der Batterien sowie zehn Milliarden in die Entwicklung der Autos. Ein Batteriewerk im sächsischen Kamenz ist schon in Betrieb, sieben weitere sollen noch folgen.

Elektroauto Batterie | Deutsche ACCUmotive
Batteriefertigung bei der Daimler-Tochter Deutsche Accumotive in Kamanz. Bild: picture-alliance/dpa/A. Burgi

Die gesamte deutsche Autoindustrie investiert allein in den kommenden drei Jahren 40 Milliarden Euro in alternative Antriebe und verdreifacht das E-Auto-Angebot auf rund 100 Modelle. 

Volkswagen hatte bereits vergangenes Jahr angekündigt, in den kommenden Jahren insgesamt rund 50 Milliarden Euro für Batteriezellen ausgeben zu wollen. BMW kauft allein für vier Milliarden Euro Zellen bei dem chinesischen Hersteller CATL - ein Teil davon soll aus einer neuen Zellfabrik in Thüringen stammen. 

Hersteller vorrangig in Asien

Bislang bezieht der VW-Konzern von vier asiatischen Herstellern das Herzstück der Batterien, neben CATL von den südkoreanischen Herstellern SK Innovation, LG Chem und Samsung. Mit fast all diesen Produzenten hat auch Daimler Verträge. Zu den jetzt langfristig gebundenen Herstellern hieß es nur: "Die Lieferanten produzieren Batteriezellen aktuell bereits in Asien und Europa und expandieren weiter in Europa und zusätzlich in den USA."

Mit den Lieferverträgen sind einer Daimler-Sprecherin zufolge auch Preise fixiert. Die Firma sichert sich so gegen Preissteigerungen ab, denn die Nachfrage nach Batteriezellen von allen großen Autokonzernen weltweit ist so hoch, dass Experten bereits vor Knappheit und zu großer Abhängigkeit von wenigen dominierenden Zellproduzenten warnten.

Aus diesem Grund wollen die Bundesregierung und die EU-Kommission mit staatlicher finanzieller Anschubhilfe Firmen aus Europa zum Aufbau einer Zellfertigung bringen. Aus Deutschland ist zum Beispiel der bisher nur auf kleine Batterien spezialisierte Hersteller Varta dazu bereit. Daimler hatte sich vor zehn Jahren mit Evonik an die Zellproduktion gewagt, das Unternehmen scheiterte aber an der damals noch zu geringen Nachfrage und der starken Konkurrenz durch die Asiaten.

hb/bea (rtr,dpa,afp)