Der Stern kehrt nach Brasilien zurück
23. März 2016Südamerika im Allgemeinen und Brasilien im Besonderen sind derzeit weit von einem Wirtschaftsaufschwung entfernt. Das gilt auch für den Absatz von Pkw. Ungeachtet der Absatzkrise hat Mercedes-Benz in Iracemápolis bei São Paulo ein neues Werk eröffnet.
"Mit der lokalen Fertigung stärken wir unsere globale Wettbewerbsfähigkeit und sind näher an unseren brasilianischen Kunden", sagte Mercedes-Produktionschef Markus Schäfer.
Millioneninvestition in schwieriger Zeit
Das neue Werk hat eine Kapazität von rund 20.000 Fahrzeugen pro Jahr. Insgesamt investiert der Autobauer nach eigenen Angaben mehr als 600 Millionen Real (umgerechnet 147 Millionen Euro) in den neuen Produktionsstandort. Alleine in dem Montagewerk entstehen demnach 600 Arbeitsplätze. Hinzu kommen eine nicht näher genannte Anzahl neuer Jobs bei Lieferanten und Dienstleistern in der Region.
Die Investition des deutschen Konzerns erfolgt in einer schwierigen Zeit. Der brasilianische Markt gehörte in den vergangenen Jahren zu den großen Enttäuschungen auf dem internationalen Parkett und büßte allein 2014 mehr als 13 Prozent ein. Auch im Bereich der Nutzfahrzeuge, in dem Daimler in Südamerika ebenfalls stark engagiert ist, ging der Absatz im vergangenen Jahr zurück. Einer der Gründe war die Anordnung von Brasiliens Präsidentin Dilma Rousseff, Förderungsmöglichkeiten beim Kauf von Nutzfahrzeugen und Bussen stark zu kürzen.
C-Klasse macht den Anfang
Zunächst soll in Iracemápolis mit der Produktion der C-Klasse begonnen werden. Nach der Mittelklasse-Limousine soll ab Sommer dort auch der sportliche Kompaktwagen GLA vom Band laufen.
Das Montagewerk wird dabei deutlich weniger automatisiert sein als traditionelle Mercedes-Benz-Werke. "Maschinen entwickeln, bauen und verkaufen keine Autos - das tun Menschen. Deshalb liegt unser Fokus auf unseren Mitarbeitern", betonte Produktionschef Schäfer. Die Fabrik bezeichnete er als einen "weiteren Meilenstein beim Ausbau unseres flexiblen Produktionsnetzwerks. Dieses umfasst den Angaben zufolge mittlerweile 26 Standorte in aller Welt.
mak/AR (afp, dpa)