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Politik

CSU-Nachwuchs stellt sich gegen Seehofer

4. November 2017

Zwergenaufstand oder der Anfang vom Ende? Für CSU-Chef Horst Seehofer kommen jedenfalls die Rücktrittsforderungen aus der Jungen Union zur Unzeit, könnten sie doch seine Position bei den Sondierungsgesprächen schwächen.

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Deutschland Horst Seehofer, Ministerpräsident Bayern
Bild: Getty Images/L. Preiss

Die bayerische Junge Union (JU) greift CSU-Chef Horst Seehofer frontal an und fordert einen Rückzug des 68-Jährigen spätestens im kommenden Jahr. Ein Antrag, in dem mit Blick auf die Landtagswahl im Herbst 2018 ein "personeller Neuanfang" gefordert wird, wurde von der Landesversammlung des CSU-Nachwuchses in Erlangen mit deutlicher Mehrheit angenommen. "Bei allen Verdiensten, die sich Horst Seehofer zweifellos in vielen Jahrzehnten für die CSU, Bayern und Deutschland erworben hat, muss er jetzt den Weg bahnen für einen geordneten Übergang an der Spitze der Staatsregierung", heißt es in der JU-Erklärung.

Seehofer bleibt (noch) cool

Seehofer steht seit dem CSU-Fiasko bei der Bundestagswahl intern massiv unter Druck - die CSU hatte in Bayern ihr schwächstes Wahlergebnis seit 60 Jahren eingefahren. Mehrere Bezirksvorstände forderten bereits, jeweils mit großer Mehrheit, einen "geordneten" personellen Übergang. An Seehofer scheinen die Forderungen jedoch abzuprallen: Der CSU-Chef hatte wiederholt erklärt, beim für Mitte Dezember geplanten Parteitag erneut für den Parteivorsitz kandidieren zu wollen.

Sondierungen im Blick

Unterstützung erhielt Seehofer von seinem Vize-Chef Manfred Weber. Der beim CSU-Nachwuchs beliebte Europa-Politiker bat als Gastredner auf der JU-Landesversammlung darum, Seehofer in den Sondierungen über eine künftige Bundesregierung den Rücken freizuhalten. Eine Durchsetzung von CSU-Positionen in einer Koalition im Bund sei wesentlich für das Abschneiden der Partei bei der Landtagswahl im kommenden Jahr.

Seehofer selbst sorgte bei der JU für Verärgerung, als er eine Einladung zu der dreitägigen Veranstaltung als Redner ausschlug. Er begründete dies mit seinen Verpflichtungen bei den Sondierungen.

fab/sam (dpa, afp, rtr)