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"Philae" hat abgekoppelt

12. November 2014

Seit zehn Jahren rast "Rosetta" schon durch das All. Jetzt naht der Höhepunkt der Mission: Das Minilabor "Philae" hat abgekoppelt und ist auf dem Weg zu seinem Landeplatz: dem Kometen "Tschuri".

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Rosetta auf Kometenjagd (Foto: ESA)
Bild: picture-alliance/dpa

"Der heikelste Moment wird das eigentliche Aufsetzen des Landers auf der Kometenoberfläche sein", sagt Stephan Ulamec, der "Philae"-Projektleiter beim Deutschen Zentrum für Luft- und Raumfahrt (DLR) in Köln. "Die Oberflächenbeschaffenheit des Kometen, das heißt seine Härte, ist bis zur Landung selbst noch unbekannt."

Zehn Jahre war" Rosetta" zum Kometen "67P/Tschurjumow-Gerassimenko" unterwegs, hat mehr als 6,4 Milliarden Kilometer zurückgelegt. Die Raumsonde war am 2. März 2004 mit einer Ariane-5-Rakete von der Weltraumstation Kourou in Französisch-Guayana gestartet, "Philae" huckepack dabei.

Experimente beginnen sofort nach der Landung

Bei der Landung ist neben dem Esa-Satellitenkontrollzentrum sowie dem DLR auch die französische Raumfahrtagentur CNES im Einsatz - für die Wissenschaftler ein technisches wie logistisches Großereignis. "Nach der Landung kommen dann unverzüglich der Reihe nach alle Instrumente zum Einsatz", ergänzt Ulamec. "Für unser Lander-Kontrollzentrum des DLR bedeutet das Schichtbetrieb rund um die Uhr."

Kometen gelten als Schatztruhen für Astronomen: Sie sind die wahrscheinlich ältesten weitgehend unveränderten Reste der gigantischen Staubscheibe, aus der vor 4,6 Milliarden Jahren unser Sonnensystem entstand.

Warten auf Gewissheit

Direkt steuern lässt sich "Philae" während des Landevorgangs nicht. Also hat "Philae" die Landung einprogrammiert bekommen - mit Alternativen, falls er auf Probleme trifft. Schon im Anflug soll der Lander seine drei Beine ausfahren, an deren Ende kleine Eisbohrer sitzen. Mit ihnen soll er sich unmittelbar nach dem Bodenkontakt festkrallen. "Wichtig ist, dass er auch wirklich auf "Tschuri" bleibt", sagt Jens Biele vom DLR.

Weil das Ereignis in einer Entfernung von über 400 Millionen Kilometern im sogenannten Asteroidengürtel zwischen Mars und Jupiter stattfindet, brauchen die Signale fast eine halbe Stunde zur Erde. Erst gegen 17 Uhr werden die Experten im Lande-Kontrollzentrum des Deutschen Luft- und Raumfahrtszentrums (DLR) in Köln erfahren, ob die zehnjährige Reise erfolgreich war.

"Rosetta" und vor allem "Philae" sollen mit zusammen mehr als 20 Instrumenten an Bord den kurz "Tschuri" genannten Schweifstern genau analysieren. Etliche Messungen sind geplant, um möglichst viel über ihn und die Entstehung des Sonnensystems zu erfahren. Auch Hinweise auf die Entstehung des Lebens erhoffen sich die Forscher, etwa durch den Nachweis von organischen Molekülen wie Aminosäuren.

gmf/sti (dpa, epd)