Blog: Rosetta-Mission geglückt
12. November 2014___________________________________________________________
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Mehr als 382.000 Menschen schaun sich gerade den ESA-Livestream an und jetzt fängt das Ding an zu ruckeln und hängt ... argggghhhhh ...
So, langsam wird es spannend! Die Landung von Philae ist für 16:35 Uhr geplant, etwa eine halbe Stunde später soll das erlösende Signal zur Erde kommen. Der Puls steigt ...
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DW-Reporter Fabian Schmidt, ESA:
Die Kometenentdecker Klim Tschurjumow und Svetlana Gerasimenko melden sich. Tschurjumow beschreibt, wie er den Kometen mehr durch Zufall entdeckt hat. Astronomy ist wichtig für die menschliche Gesellschaft, weil sie den Menschen darüber Auskunft gibt, wo sie überhaupt sind und ihre Umwelt schätzen lernen. Das sei vor allem wichtig, wenn der Menschheit einmal die natürlichen Ressourcen ausgehen, sagt der Forscher. Gerasimenko meldet sich aus dem Kontrollzentrum in Köln. Sie sagt, dass sie zuerst gar nicht sicher war, was sie entdeckt hatten, aber dann sehr glücklich über die Entdeckung waren. Die Entdeckung habe aber weder das Leben, noch die Karriere verändert. Sie sei ohnehin schon immer an Kometen interessiert gewesen. Auf die Frage, ob ihr der Komet gefalle, sagt sie: Ja, er sieht aus, wie ein Schuh.
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Diese Meldung kommt von unserem Reporter Fabian Schmidt:
Andrea Accomazzo, Rosetta Flug Direktor und Stephan Ulamec melden sich aus dem Kontrollraum der ESA/ESOC. Accomazzo berichtet, dass es sowohl von Rosetta, als auch von Philae Telemetrie Daten gibt, und alles ist wie erwartet. Beeinflussen kann er aber gar nichts mehr. Jetzt liege es am Lander die Aufgabe zu erfüllen. Ulamec wertet die Daten aus: Es kommen sogar schon wissenschaftliche Daten zurück. Die Landung könnte innerhalb einer Stunde abgeschlossen sein. Die Bestätigung darüber kommt voraussichtlich gegen 17:02 aber es gibt noch Unsicherheiten.
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DW-Reporter Fabian Schmidt mit seinen Einschätzungen zur Philae-Mission
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Die Kollegen live in Darmstadt
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Die Kamera ROLIS, mit der Philae ausgestattet ist, nimmt bereits jetzt, während des Abstiegs Bilder auf. Die werden uns aber erst gegen 19 Uhr erreichen, so lange dauert die Übertragung der Daten. Genauso mit der Landung: Setzt Philae -wie geplant- um 16:33 Uhr auf dem Kometen auf, dauert es 28 Minuten bis das Signal den Kontrollraum in Darmstadt erreicht. Gegen 17 Uhr wissen wir also, ob die erste Landung einer Sonde auf einem Kometen geglückt ist!
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Hier laufen die Fäden zusammen:
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Meldung von Fabian, Johan und Valentin aus Darmstadt:
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Sehr nett gemacht, ESA!
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Kaum zu glauben, dass das alles in über 500 Millionen (!) Kilometer Entfernung von uns passiert. Wir verschieben gerade Grenzen und stoßen in neue Dimensionen vor!
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Jetzt ist Philae auf sich allein gestellt. Rosetta beobachtet das Geschehen aus der Ferne. Herzzerreißend, die beiden auf Twitter zu verfolgen.
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Der Landeplatz, den sich die Forscher auf dem Kometen Tschuri ausgesucht haben, hat zwar mit "Agilkia" schon einen Namen, viel mehr weiß man aber über seine Beschaffenheit nicht. Er könnte weich wie Pulverschnee sein, hart wie Gletschereis, dünenartig oder voller scharfer Eisspitzen.
Was aber beruhigt: Der Platz soll ausreichend groß sein und keine besonders steilen Hänge haben. Der Rest wird sich zeigen.
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Gerade erreichen uns Neuigkeiten von unseren Kollegen in Darmstadt:
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Wenn Philae aufsetzt, sollte das Fahrwerk eigentlich den Aufprall abfedern und eine Harpune die Sonde schnell am Kometen befestigen. Der Schuss könnte allerdings auch nach hinten losgehen - und genau das Gegenteil bewirken: Denn durch die Wucht könnte Philae wieder in den Weltraum zurückgeschubst werden. Die ESA-Mitarbeiter haben aber vorgesorgt und eine spezielle Düse befestigt, die hoffentlich ausreichend dagegensteuert.
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+++ 12:25 +++
Philae Team-Leiter Stephan Ulamec berichtet aus dem Zentralen Kontrollraum in Darmstadt, dass die Landeeinrichtung erfolgreich ausgefahren wurde. Die Telemetrie-Daten hätten das nun auch bestätigt. Sehr gute Nachrichten!
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Die Landung von Rosetta, das Absetzen von Philae, ist eine brandheiße Angelegenheit. Denn bei einer Prüfung von Philae stellte sich erst letzte Nacht heraus, dass die spezielle Düse, die den Lander beim Aufkommen auf dem Planeten hätte andrücken sollen, nicht richtig funktioniert. Die Anziehungskraft ist so gering - die Sonde könnte nach dem Aufprall wie ein Gummiball zurück ins All springen.
Noch in der letzten Nacht habe man zwischen Go oder No-Go entschieden - und zwar für GO! Nun bleibt nur zu hoffen, dass Philae nicht auf einem Felsbrocken oder steilen Abhang landet... Daumen drücken!
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Applaus im ESA-Kontrollzentrum. Der Funkkontakt zwischen Philae und Rosetta steht wieder! Der war kurzzeitig unterbrochen als Rosetta auf eine neue Bahn eingeschwenkt ist....
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Der Livestream der ESA geht weiter. Gerade wird auf ein nächstes Signal Philae gewartet. Fotos und Daten soll der Lander schicken. Gebannt schauen die Forscher auf ihre Monitore.
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Übrigens begleiten wir Rosetta nun schon seit einer ganzen Weile. Wer also noch nicht richtig weiß, was heute überhaupt passiert - und weshalb die ganze Aufruhr - der kann das hier noch einmal ganz genau nachlesen: Premiere im All: ESA-Labor landet auf Kometen
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Bei uns herrscht in dieser Woche Ausnahmezustand. Erst kehrt Alexander Gerst - glücklicherweise wohlbehalten - von der ISS zurück, und heute (nach zehn Jahren im All!) landet Rosetta endlich auf ihrem Zielplaneten. Was für eine aufregende Zeit! Wir versuchen, so gut wie möglich vom aktuellen Geschehen zu berichten. Ein Tweet, der uns untergekommen ist - und wohl zu unserem heutigen Leitspruch wird:
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Angekommen! Und jetzt heißt es hier erst mal wieder abwarten...
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Unsere Reporter Fabian, Johan und Valentin sind jetzt fast in Darmstadt bei der ESA angekommen. Folgen Sie den Dreien bei Twitter.
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Schönes Video zur Rosetta-Mission vom DLR!
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Unsere russischen Kollegen haben übrigens mit der Entdeckerin des Kometen gesprochen. Hier finden Sie das sehr persönliche Interview mit der tadschikischen Astronomin Swetlana Gerassimenko.
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In diesem Video zeigt DW-Reporterin Connie Borrmann, was den Lander Philae erwartet und welche Aufgaben er auf dem Kometen haben wird.
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Upps, jetzt ist erst mal "Lunchtime" bei der ESA, sagt Moderatorin Katy. Also alles entspannt bislang, alles läuft wie geplant!
Von nun an dauert es etwa sieben Stunden, bis Philae landen wird. Gute letzte Reise!
Jetzt die Bestätigung - das Signal der Abkoppelung ist da.
Damit ist der erste wichtige Schritt getan! Glückwunsch!
Jetzt Applaus... die Abkoppelung scheint erfolgreich verlaufen zu sein!
+++ 10:05 Uhr +++
Die Stimmung ist zum Zerreissen gespannt!
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Das hier ist seit Monaten unser Redaktions-Maskottchen. Unsere Reporter Fabian, Johan und Valentin haben es heute zur ESA mitgenommen. Hoffentlich bringt es Glück!
Der Komet mit dem komplizierten Namen 67P/Tschurjumow-Gerassimenko - ab jetzt nennen auch wir ihn Churi - ist kalt, dunkel und es riecht dort übel - unter
anderem nach faulen Eiern. Und Churi sieht aus - das sagen seriöse Wissenschaftler (!) - wie eine Gummiente.
So und bis wir erfahren, ob Philae fröhlich unterwegs ist, hier noch einmal ein paar hübsche Bilder:
ESA-Direktor und Ex-Astronaut Thomas Reiter gibt der Mission eine "fifty-fifty-Chance".
Der Hashtag der Mission ist #cometlanding
Wir warten jetzt auf die Abkoppelung. Ab jetzt gibt es keinen Weg zurück, heißt es, denn ab jetzt laufen alle Prozesse automatisiert.
Alles scheint ok zu sein, wird aus dem Kontrollzentrum der ESA in Darmstadt berichtet.
Hier können Sie übrigens den ganzen Tag über alles live bei der ESA mitverfolgen.
Noch ein paar Minuten, dann wird der Lander "Philae", der heute Nachmittag auf dem Kometen landen soll, abgekoppelt. Jetzt heißt es Daumen drücken!
Um 8:21 wurde die Thermalsonde MUPUS aktiviert. Sie soll sich nach der Landung von "Philae" auf dem Kometen in den Boden einhämmern - auf eine Tiefe von 40 Zentimetern. Um 9:13 geht CONSERT in Betrieb, ein Instrument, das sowohl auf Rosetta, als auch auf Philae Einzelkomponenten hat und den Kometen mit Radiowellen durchleuchten soll.
Es ist so weit: Heute Nacht um 4:35 haben die Kontrolleure im Lander Control Center des DLR in Köln das erste Instrument eingeschaltet: ROMAP. Es untersucht das Magnetfeld des Kometen und seine Plasma-Umgebung.