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Containerriese steckt im Elbsand fest

4. Februar 2016

Elf Meter Tiefgang waren zu viel: Außerhalb der Fahrrinne ist in der Elbe bei Hamburg einer der größten Frachter der Welt hängengeblieben. Jetzt helfen nur noch Spülbagger - und die nächste Flut.

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Containerschiff "CSCL Indian Ocean" (Foto: dpa)
Ausfall der Ruderanlage: Bei Tonne 116 endete die Fahrt im SchlickBild: picture-alliance/dpa/L. Klemmer

Erster Versuch mit sechs Schleppern: fehlgeschlagen. Zweiter Versuch, diesmal im Mittagshochwasser, mit sieben Schleppern von je 90 Tonnen Zugkraft : wieder nichts. Die "CSCL Indian Ocean" steckt im Elbsand fest, und die kleinen Schleppschiffe - darunter solche mit so energischen Namen wie "Zp Boxer" - können daran nichts ändern. Wie Spielzeugboote nehmen sie sich neben dem 400 Meter langen Containerschiff aus, das unter der Flagge Hongkongs fährt.

Es geschah am Mittwochabend gegen 22.10 Uhr: Ausfall der Ruderanlage. Damit war der Riese nicht mehr in der Fahrrinne zu halten. An dieser Stelle, bei Stade, bedeutet das für ein Schiff mit mehr als elf Metern Tiefgang das Ende der Fahrt - die "Indian Ocean" lief auf Grund.

Hilflose Pose

Auf dem Wasser näherten sich die Schiffe der Wasserschutzpolizei, die an Bord Beweismittel sicherte. Das Havariekommando in Cuxhaven schickte sein Mehrzweckschiff "Neuwerk" an die Unfallstelle. Und auf dem Elbdeich kamen die Schaulustigen zusammen, um den imposanten Frachter, der fast 20.000 Container fassen kann, in der hilflosen Pose zu sehen.

Keine Schuld an der gescheiterten Fahrt haben die Lotsen. Das sagt jedenfalls ihre Vereinigung, die Lotsenbrüderschaft, und lobt das umsichtige Verhalten der Männer an Bord. Sie hätten dem Kapitän nach dem Ausfall der Rudermaschine geraten, das Schiff bei Tonne 116 an den Nordrand der Fahrrinne zu bringen, um größere Schäden zu verhüten. Günstiger Nebeneffekt: Der übrige Schiffsverkehr wird kaum behindert.

Containerschiff "CSCL Indian Ocean" und Schlepperschiffe (Foto: dpa)
Wie Spielzeug: Kleine Schlepper bei der "CSCL Indian Ocean", die länger ist als ein ICE-ZugBild: picture-alliance/dpa/F. Bründel

Jetzt warten die Profis auf die Kraft der Natur: die nächste Flut. Derweil soll ein Spülbagger den Schlick um das Schiff herum entfernen. Über die weiteren Schritte entscheidet das Havariekommando.

Fahrplan kaum zu halten

Die neueste Technik, mit der die "Indian Ocean" erst im vergangenen Jahr zu Wasser gelassen wurde, hilft dem Schiff nichts mehr. Am Montagvormittag hatte der Frachter im britischen Hafen Felixstowe abgelegt. Nach seinem Stopp in Hamburg sollte er am Sonnabend wieder in Richtung Rotterdam auslaufen. Dieser Fahrplan ist nun wohl hinfällig. Immerhin: Es gebe keine Gefahr für die Umwelt, melden die Behörden - und es sei auch nicht zu befürchten, dass der Schiffsriese sinke.

jj/kle (dpa, afp, welt.de, ndr)