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Udo Kier bekommt den CineMerit Award 2014

Pia Behme3. Juli 2014

Fassbinder, Schlingensief, von Trier - große Namen, die eins gemeinsam haben: sie alle haben mit dem Schauspieler Udo Kier gearbeitet. Auf dem Münchner Filmfest wird ihm jetzt der CineMerit Award verliehen.

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Udo Kier
Bild: Florian Luxenburger/Emotional Network

Kunst - müsste man Udo Kier mit nur einem Wort beschreiben, wäre es wohl dieses. Der deutsche Schauspieler liebt die Kunst, er macht Kunst und er ist selber Kunst. Deswegen beschreibt ihn der Titel des neuen Dokumentarfilms von Hermann Vaskes sehr passend: "Arteholi" heißt Vaskes jüngstes Werk, in dem er den kunstverrückten Schauspieler Udo Kier auf einer Tour durch verschiedene Museen in Europa mit der Kamera begleitet. Im Oktober kommt der Film in die Kinos. Weltpremiere feiert er auf dem Münchener Filmfest. Im Anschluss an die Verleihung des CineMerit Awards, mit dem Kier für seine Verdienste in der Filmkunst geehrt wurde, ist der Dokumentarfilm in München zu sehen.

Filmarbeit mit Warhol

Vor 48 Jahren drehte der exzentrische Schauspieler in London seinen ersten Film: "La Route de St. Tropez". Weitaus bekannter wurde er durch die Dracula- und Frankenstein-Filme von Andy Warhol . Über den berühmten amerikanischen Underground-Künstler konnte Kier auch in der amerikanischen Filmszene Fuß fassen. Er schaffte es als einer von wenigen deutschen Schauspielern auch international bekannt zu werden.

In Deutschland arbeitete Udo Kier (69) eng mit dem deutschen Regisseur Rainer Werner Fassbinder zusammen. Unter anderem spielte er in den Kinofilmen "Lili Marleen" und "Berlin Alexanderplatz" mit. Seine Ehrung auf dem Filmfest in München, sagte er gegenüber Journalisten, wecke in ihm Erinnerungen an seine wilden Münchner Zeiten. Vor dreißig Jahren hat er mit dem befreundeten Fassbinder in Schwabing gewohnt. Jetzt lebt der gebürtige Kölner in Palm Springs in den USA.

Christoph Schlingensief Deutscher Pavillon 2011 Biennale Venedig Flash-Galerie
Udo Kier in dem Film "Egomania" von Christoph Schlingensief (1986).Bild: Filmgalerie 451

In den knapp fünfzig Jahren seiner Filmkarriere spielte er mit Vorliebe den Bösewicht: Vampire, Monster und Hitlerrollen. Die Filmemacher schätzten seine schräge Ausstrahlung und - seine durchdringenden blauen Augen. Zuletzt war er in dem Kinofilm von Regisseur Lars von Trier "Nymphomaniac" zu sehen. Von einer ganz anderen Seite zeigt er sich in der aktuellen Dokumentation"Arteholic". Als Kunstliebhaber tanzt er durch das Museum Ludwig in Köln und das Centre Pompidou in Paris. Wie immer etwas verrückt, nur diesmal nicht als Filmbösewicht.

Das aktuelle DW-Interview auf dem Filmfest München (siehe Video oben) führten Hans Christoph von Bock und Andrea Horakh.