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Politik

China warnt vor "ernsten" Konsequenzen

9. Dezember 2018

Nach der Festnahme der Finanzchefin des Huawei-Konzerns erhöht Peking den Druck. Nach dem kanadischen wurde nun auch der US-Botschafter in China einbestellt. Vize-Außenminister Le verlangt die Aufhebung des Haftbefehls.

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Meng Wanzhou
Meng Wanzhou soll gegen US-Sanktionen verstoßen haben Bild: Imago/Itar-Tass/A. Druzhinin

Nach der Festnahme von Meng Wanzhou, der Finanzchefin des chinesischen Telekommunikationsriesen Huawei, hat die Regierung in Peking den US-Botschafter einbestellt. Vize-Außenminister Le Yucheng habe bei Botschafter Terry Branstad gegen die "ernstliche" Verletzung der Rechte und Interessen einer chinesischen Bürgerin protestiert, erklärte das Ministerium anschließend. Le rief die USA auf, den Haftbefehl gegen Meng Wanzhou sofort wieder aufzuheben. China behalte sich andernfalls "weitere Antworten" vor.

Am Samstag hatte Le den kanadischen Botschafter John McCallum ins Außenministerium zitiert und die sofortige Freilassung der Managerin verlangt. Andernfalls drohten Kanada "schwerwiegende" Konsequenzen.

Bei Verurteilung drohen 30 Jahre Gefängnis

Die 46-jährige Meng, die auch Vize-Vorstandschefin von Huawei und Tochter des Firmengründers Ren Zhengfei ist, war am Samstag vor einer Woche auf Betreiben der USA bei einer Zwischenlandung in Vancouver festgenommen worden. Die US-Justiz wirft ihr vor, gegen Iran-Sanktionen verstoßen zu haben. Das Justizministerium in Washington strebt ihre Auslieferung an. Bei einer Verurteilung drohen ihr nach Angaben der kanadischen Justiz mehr als 30 Jahre Haft.

Le Yucheng
Chinas Vize-Außenminister Le Yucheng bezeichnet das Vorgehen Kanadas in dem Fall als "abscheulich" Bild: Getty Images/AFP/F. Coffrini

Meng bleibt noch bis mindestens Montag in Haft. Dann wird ein kanadisches Gericht über ihren Antrag befinden, sie gegen Kaution frei zu lassen. Die Entscheidung über eine mögliche Auslieferung an die USA könnte sich monatelang hinziehen.

Ihre Festnahme hat weltweit Sorgen vor einer neuen Eskalation des Handelsstreits zwischen den USA und China ausgelöst. Huawei ist hinter dem südkoreanischen Samsung-Konzern und vor dem US-Unternehmen Apple der zweitgrößte Smartphone-Hersteller der Welt. Für die chinesische Führung gilt Huawei als Schlüsselkonzern in den Bestrebungen, zur führenden Wirtschaftsmacht aufzusteigen. Westliche Länder werfen dem Unternehmen eine große Nähe zu den Sicherheits- und Geheimdiensten Pekings vor.

se/kle (afp, ap, dpa)