Neuseeland: Keine chinesische Technik bei 5G
28. November 2018Der größte Telekommunikationsanbieter in Neuseeland darf keine Ausrüstung des chinesischen Netzwerkkonzerns Huawei für den Aufbau des neuen Mobilfunkstandards 5G einsetzen. Ein entsprechendes Verbot erteilte der Geheimdienst in Wellington mit Verweis auf Sicherheitsrisiken. Das betroffene neuseeländische Unternehmen Spark erklärte, es sei rechtlich verpflichtet, den Nachrichtendienst der Regierung, das Government Communications Security Bureau (GCSB), über seine 5G-Pläne zu informieren.
GCSB-Chef Andrew Hampton habe Bedenken über die Verwendung von Huawei-Technik für den Aufbau eines Funknetzes geäußert und diese abgelehnt. Hampton sagte, es sei ein "signifikantes Netzwerksicherheitsrisiko identifiziert" worden. Spark nannte den Schritt des GCSB "enttäuschend", setzt aber weiterhin darauf, sein 5G-Netz bis Juli 2020 auszubauen.
Keine Huawei-Technik in mehreren Ländern
Der chinesische Konzern Huawei ist einer der weltweit größten Telekommunikationsausrüster. Mehrere Länder, darunter die USA und Australien, hatten dem chinesischen Unternehmen aber zuletzt eine zu große Nähe zu den Behörden in Peking vorgeworfen. Einem Bericht des "Wall Street Journal" zufolge versuchen die USA, Verbündete dazu zu drängen, keine Huawei-Technik zu verwenden.
Neuseeland gehört neben den USA, Großbritannien, Kanada und Australien dem Geheimdienstbündnis "Five Eyes" ("Fünf Augen") an. Australien untersagte Huawei bereits im Sommer mit Verweis auf Sicherheitsrisiken eine Beteiligung am Aufbau des Netzes für den neuen Mobilfunkstandard 5G. Auch in Deutschland gibt es vor der geplanten Versteigerung der 5G-Lizenzen im Frühjahr 2019 Bedenken, mit von Huawei gebauten Netzen anfälliger für chinesische Spionage zu sein. Vor allem hinter den Kulissen drängen einige Politiker, über einen Ausschluss nachzudenken.
Huawei erklärte nun, auf die Bedenken eingehen zu wollen. Man habe mit Telekomkonzernen weltweit insgesamt bereits mehr als 20 5G-Verträge abgeschlossen. Auch am Aufbau des 4G-Netzes in Neuseeland war das Unternehmen beteiligt.
ah/fab (reuters, afp)