China wächst nur langsam
19. Oktober 2015Damit war das Quartalswachstum so niedrig wie seit 2009 nicht mehr. Die Wirtschaft sei immer noch einem Abwärtsdruck ausgesetzt, analysierte das chinesische Statistikbüro in Peking. Das Wachstum liege aber in einem angemessenen Rahmen.
Im Jahr 2014 war Chinas Bruttoinlandsprodukt (BIP) noch um 7,4 Prozent gewachsen - so schwach wie seit einem Vierteljahrhundert nicht mehr. Zuvor waren die Wachstumszahlen meist zweistellig ausgefallen.
Einbruch im Außenhandel
Die schwachen Wachstumszahlen hatten sich in den vergangenen Wochen angekündigt, nachdem Peking mehrfach düstere Konjunkturdaten vorgelegt hatte. Allein im September war der Außenhandel um 8,8 Prozent eingebrochen. Die Importe sanken sogar um 17,7 Prozent im Vergleich zum Vorjahresmonat - ein Zeichen, dass die Geschäfte auch für deutsche Unternehmen in China nicht gut laufen.
Peking zeigt sich besorgt
Chinas Führung hatte am Wochenende vor übertriebenen Erwartungen an die wirtschaftliche Entwicklung des Landes gewarnt. "Wir machen uns Sorgen um die chinesische Wirtschaft", räumte Präsident Xi Jinping, der auch Chef der regierenden Kommunistischen Partei ist, in einem Gespräch mit der Agentur Reuters ein.
Ministerpräsident Li Keqiang sprach von Schwierigkeiten, das Wachstumsziel zu erfüllen. Der für 2015 angepeilte BIP-Anstieg um die sieben Prozent sei angesichts der globalen Konjunkturabkühlung nicht einfach zu erreichen. Die Staatsführung versucht derzeit, ein nachhaltigeres Wirtschaftsmodell in China zu schaffen und nimmt dafür geringeres Wachstum in Kauf. Ziel soll es sein, die Binnennachfrage zu stärken. Der Erfolg ist bisher jedoch bescheiden.
wl/rb (dpa, afp, rtr)