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China gedenkt des Massakers von Nanking

13. Dezember 2014

In China ist erstmals mit einem nationalen Gedenktag an das Massaker japanischer Soldaten in der Stadt Nanking vor 77 Jahren erinnert worden. Staatschef Xi Jinping äußerte sich versöhnlich gegenüber Japan.

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Rund 10.000 versammelten sich zum 1. nationalen Gedenktag des Nanking-Massakers vor 77 Jahren (Foto: REUTERS/Aly Song)
Bild: Reuters/A. Song

Am 77. Jahrestag des Massakers japanischer Soldaten in der Stadt Nanking hat China mit einem nationalen Gedenktag an die Ereignisse erinnert. "Niemand dürfe das Massaker leugnen" erklärte Staatschef Xi Jinping nach Angaben der staatlichen Nachrichtenagentur Xinhua bei einer feierlichen Zeremonie in der ostchinesischen Stadt.

Am 13. Dezember 1937 war die Kaiserlich Japanische Armee in Nanking eingefallen. Sechs Wochen lang töteten und vergewaltigten die Soldaten dort Zivilisten und richteten schwere Zerstörungen an. Nach chinesischen Angaben wurden damals 300.000 Chinesen getötet.

Chinas Präsident Xi bei der Gedenkfeier in Nanking - neben ihm steht Xia Shuqin, der das Massaker damals überlebte (Foto: REUTERS/Aly Song)
Chinas Präsident Xi bei der Gedenkfeier in Nanking - neben ihm steht Xia Shuqin, der das Massaker damals überlebteBild: Reuters/A. Song

Belastete Beziehungen zu Japan

An der vom Fernsehsender CCTV übertragenen Zeremonie nahmen rund 10.000 Menschen teil. Unter ihnen befanden sich auch Opfer des Massakers oder deren Angehörige. In seiner Rede erklärte Xi, dass die Verantwortung für die Kriegsverbrechen bei wenigen Militaristen und nicht beim japanischen Volk liege. "Wir sollten nicht Hass auf eine ganze Nation empfinden, weil eine kleine Minderheit von Militaristen aggressive Kriege anzettelte", sagte er laut Xinhua. Er mahnte aber auch, die "schweren, von Aggressoren verübte Verbrechen" nicht zu vergessen. "Geschichte zu vergessen ist ein Betrug und ein Verbrechen zu leugnen, bedeutet ein Verbrechen zu wiederholen."

Die japanische Haltung zu den Vorgängen in Nanking hat die Beziehungen zwischen beiden Ländern oft belastet. Japanische Nationalisten setzen die Zahl der ermordeten Zivilisten deutlich unter den chinesischen Statistiken an. Der Verwaltungsrat des öffentlich-rechtlichen Rundfunksenders Naoki Hyakata behauptete im Februar dieses Jahres, dass es das japanische Massaker an der chinesischen Zivilbevölkerung in Nanking nie gegeben habe.

Im vergangenen Jahr hatte ein Besuch des japanischen Premierministers Shinzo Abe beim umstrittenen Yasukuni-Schrein für Aufregung in China gesorgt. In der 145 Jahre alten Gedenkstätte für die rund 2,5 Millionen japanischen Kriegstoten werden auch 14 verurteilte Kriegsverbrecher geehrt, darunter auch die verantwortlichen Militärs für das Massaker von Nanking.

sp/kle (AFP, AP, dpa)