CAS hebt UEFA-Sperre gegen Man City auf
13. Juli 2020Manchester City darf in den nächsten beiden Spielzeiten doch in der Champions League oder der Europa League spielen. Der Internationale Sportgerichtshof (CAS) in Lausanne gab der Klage des Premier-League-Klubs gegen den Ausschluss von den Europapokalwettbewerben statt. Man City muss allerdings innerhalb von 30 Tagen eine Geldstrafe von 10 Millionen Euro an den Europäischen Fußballverband UEFA zahlen, weil er nicht auf die vorgeschriebene Weise mit der Finanzkontrollkammer des Verbands zusammengearbeitet habe. Die UEFA hatte den Verein im Februar wegen Verstößen gegen das Financial Fairplay zu einer zweijährigen Europapokal-Sperre und einer Geldstrafe von 30 Millionen Euro verurteilt.
Manchester City erklärte, der Verein "begrüße" die Entscheidung und werte sie als "Bestätigung der Position des Klubs". Die UEFA nahm das Urteil lediglich "zur Kenntnis" und bekannte sich "zu den Prinzipien des Financial Fair Play".
Sperre trotz Verstößen "nicht angemessen"
Die meisten der von der UEFA gemeldeten angeblichen Verstöße seien "entweder nicht begründet oder verjährt", hieß es in der CAS-Entscheidung. Die Sperre sei als Strafe allein für die fehlende Zusammenarbeit mit der UEFA-Finanzkontrollkammer "nicht angemessen" - vor allem wenn man die "bedeutsameren Verstöße" des Klubs, der Beteiligungsfinanzierungen verheimlicht habe, berücksichtige.
Die UEFA hatte Manchester City vorgeworfen, zwischen 2012 und 2016 Finanzspritzen aus Abu Dhabi als Sponsorengelder deklariert zu haben. Angeblich handelte es sich um insgesamt 70 Millionen Euro aus der Kasse von Klub-Besitzer Scheich Mansour bin Zayed Al Nahyan.
Das Mitglied der Herrscherfamilie in dem Emirat am Persischen Golf hat laut Medienberichten in den vergangenen zwölf Jahren rund 1,5 Milliarden Euro in den Verein gepumpt. 2008 hatte Scheich Mansour die Mehrheitsanteile an Manchester City erworben.
Schlupfloch im Reglement
Das Financial Fairplay, das seit 2013 in Kraft ist, soll verhindern, dass Klubs mehr Geld ausgeben, als sie einnehmen und ihnen laut UEFA so dabei helfen, langfristig nicht in finanzielle Nöte zu geraten. Sponsoring ist in dem Reglement eine Grauzone und gilt als Einladung für Klubs, die Vorschriften zu umgehen. "Ich bin mir ziemlich sicher, dass in vielen anderen Klubs ähnliche Dinge passieren, sprich: Sponsoring-Einnahmen sind de facto verdeckte Kapitalzuschüsse", sagte Finanzexperte Christoph Kaserer im DW-Interview. "Wie man an diesem konkreten Fall sieht, gibt es für jene Vereine, die große Investoren hinter sich haben, Schlupflöcher im Financial Fairplay."