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Nationalgarde gegen Demonstranten

17. März 2014

Der Machtkampf in Venezuela zwischen der Links-Regierung und der rechten Opposition eskaliert weiter. In Caracas ging jetzt die Nationalgarde gegen Demonstranten vor.

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Demonstrant in Schwaden von Tränengas (Foto: dpa)
Bild: picture-alliance/dpa

Die Soldaten stürmten im wohlhabenden Osten der venezolanischen Hauptstadt ein Protestlager von Regierungsgegnern auf der Plaza Altamira. Die Nationalgardisten setzten Tränengas und Wasserwerfer gegen Hunderte Demonstranten ein, die ihrerseits Steine und Brandsätze warfen. Einige Soldaten rückten auf Motorrädern an und kreisten Dutzende Demonstranten ein, wie die Agentur Reuters meldete. Anschließend zerstörten die Soldaten auf dem Platz errichtete Barrikaden.

Der sozialistische Präsident Nicolas Maduro kündigte gleichzeitig vor Anhängern in einem anderen Stadtteil von Caracas an, "Orte zu befreien, die von den Demonstranten übernommen wurden".

Die Proteste von Studenten und der rechtsgerichteten Opposition gegen Maduro, den Nachfolger des verstorbenen linkspopulistischen Präsidenten Hugo Chavez, hatten im Februar begonnen und am Laufe der Wochen an Stärke und Radikalität zugenommen.

Schon 28 Tote

Bei Ausschreitungen wurden mindestens 28 Menschen getötet. Mehr als 300 Menschen erlitten Verletzungen. Versuche, einen Dialog zwischen den verfeindeten politischen Lagern zu Stande zu bringen, sind bislang gescheitert. Anfang April will der südamerikanische Staatenbund Unasur einen neuen Anlauf unternehmen.

Festnahme nach Erstürmung des Protestcamps in Caracas (Foto: dpa)
Festnahme nach Erstürmung des Protestcamps in CaracasBild: picture-alliance/dpa

Vorwürfe gegen die USA

Die Opposition fordert den Rücktritt Maduros, dem sie einen zunehmend autoritären Regierungsstil vorwirft, und politische Reformen. Der Präsident lehnt eine Demission ab und wirft der Opposition vor, einen Staatsstreich zu planen. Die Federführung zum Sturz seiner Regierung hätten dabei die USA übernommen, so Maduro. Das US-Außenministerium wies diese Anschuldigungen umgehend zurück. Zugleich machte eine Sprecherin des State Department deutlich, dass Sanktionen nicht ausgeschlossen seien, wenn die Proteste in Venezuela weiter gewaltsam unterdrückt würden.

Zentralbank: Es gibt eine Krise

Die Aktionen der Regierungsgegner hatten sich vor einem Monat an der hohen Kriminalität und an der schlechten Wirtschaftslage des ölreichen Venezuela entzündet. Jetzt bestätigte die Zentralbank, dass das lateinamerikanische Land große Probleme habe. "Es ist eine Krise, aber nicht so eine schlimme wie manche Analysten sagen", erklärte Notenbankchef Nelson Merentes "Wir können uns vor der Realität nicht verstecken." Die Inflation sei mit einer Jahresrate von 56 Prozent sehr hoch und es gebe Engpässe bei bestimmten Produkten. Venezuela habe aber die Kraft, sich aus der Misere herauszukämpfen, betonte Morales. Unter anderem solle mit einem neuen Devisensystem der illegale Währungshandel, insbesondere mit dem Dollar, bekämpft werden, schlug der Zentralbankchef vor.

wl/rb (afp, rtrr, dpa)