Burundischer Oppositionspolitiker erschossen
23. Mai 2015In der Hauptstadt Bujumbura wurde Zedi Feruzi, der Führer der kleinen Oppositionspartei "Union für Frieden und Entwicklung" (UPD) und einer seiner Leibwächter von Unbekannten ermordet. Die Bluttat wurde nach Berichten von Anwohnern im Stadtteil Ngagara verübt, in der Nähe von Feruzis Wohnhaus. Die Täter hätten aus einem fahrenden Auto heraus das Feuer eröffnet.
Ruhe vor dem Sturm?
Der Anschlag auf den Oppositionspolitiker droht die Situation in Burundi weiter zu verschärfen. Erst wenige Stunden zuvor startete die Opposition eine auf zwei Tage angesetzte Protestpause, um einem Dialog mit der Regierung eine Chance zu geben. Die seit Ende April andauernden teils blutigen Proteste richten sich insbesondere gegen die Kandidatur des seit zehn Jahren amtierenden Staatspräsidenten Pierre Nkurunziza für eine dritte Amtszeit. Die Regierungsgegner sehen darin einen Verstoß gegen die Verfassung, die lediglich zwei Amtszeiten für das Staatsoberhaupt vorsieht.
Auf den Straßen der Hauptstadt Bujumbura blieb es den Tag über ruhig, einige Geschäfte waren geöffnet. Die Anführer der Protestbewegung forderten die Regierung auf, nicht mehr auf Demonstranten schießen zu lassen. Einer der Protestführer, Pierre Nkuikiye, kündigte gleichwohl für Montag "noch stärkere" Proteste an. Am Freitag hatten gewaltsame Zusammenstöße eine der größten Demonstrationen seit dem Beginn der Proteste in dem kleinen zentralafrikanischen Land Ende April begleitet. Drei Menschen wurden dabei getötet, mehrere weitere verletzt.
Insgesamt wurden bei gewalttätigen Zusammenstößen schon mindestens 25 Menschen getötet und mehrere Hundert verletzt. In der vergangenen Woche unternahmen Teile der Armee zudem einen Putschversuch gegen Nkurunziza, der jedoch scheiterte.
qu/nin (afpd+e, APE, rtre)