Britischer Corona-Impfstoff erfolgreich getestet
20. Juli 2020Das Mittel der Universität Oxford und des britischen Pharmaunternehmens AstraZeneca löst gleich zwei Antworten des Immunsystems aus: Es fördert sowohl die Bildung von spezifischen Antikörpern als auch von Abwehrzellen, sogenannte T-Zellen, im Blut - beide sind für die Immunabwehr wichtig.
Über die Ergebnisse berichtete die britische Medizin-Zeitschrift "The Lancet". Erste Ergebnisse waren schon in der vergangenen Woche bekannt geworden. Großbritannien hat bereits 100 Millionen Impfstoffdosen geordert. Die ersten Versuche mit 1077 gesunden Personen wurden als vielversprechend eingestuft. Allerdings sei noch unklar, ob der Impfstoff ausreichend Schutz biete, berichteten Experten.
Auch chinesische Forscher melden Erfolge
Um diese Frage zu klären, haben bereits in Brasilien weitere Tests mit mehreren Tausend Freiwilligen begonnen. Der Impfstoff löste den Wissenschaftlern zufolge Nebenwirkungen wie Erschöpfung und Kopfschmerzen aus, aber nichts Ernstes.
Ebenfalls am Montag präsentierten chinesische Forscher in "The Lancet" Erfolge eines Impfstoffs mit einem Versuch von über 500 Menschen. Auch dieser sei sicher und habe eine Reaktion des Immunsystem hervorgerufen wie Antikörper oder entsprechende Abwehrzellen im Blut, schreibt das Team um Feng-Cai Zhu vom Jiangsu Provincial Center for Disease Control and Prevention in Wuhan. Etwaige Nebenwirkungen waren demnach etwa Fieber, Müdigkeit oder Schmerzen an der Impfstelle. Die Forscher bezeichneten die Nebenwirkungen als mild.
International gibt es ein Rennen von Wissenschaftlern und Pharmaunternehmen um einen Corona-Impfstoff. Das Mittel aus Oxford zählt zu den aussichtsreichen Kandidaten. Derzeit werden laut Weltgesundheitsorganisation (WHO) mehr als 20 Impfstoffe in klinischen Studien an Menschen getestet.
nob/kle (dpa, afp, ap)