Boko-Haram-Blutbäder in Nigeria und im Tschad
31. Januar 2016Bei einem Attentat in der Nähe der nigerianischen Stadt Maiduguri sind mindestens 50 Menschen getötet worden. Die Nachrichtenagentur Reuters spricht sogar von 65 Toten.
Die Terrormiliz verübte nach Informationen des nigerianischen Militärs den Anschlag bereits am Samstagabend in Dalori, einer Ortschaft, die etwa zwölf Kilometer von Maiduguri entfernt liegt. Ein Überlebender, der sich in einem Baum versteckt haben soll, berichtete der Nachrichtenagentur AP, Boko Haram-Kämpfer hätten Brandbomben in Hütten geworfen. Nach dem Angriff seien die Straßen mit Leichen übersät gewesen. Es soll die dritte Attacke von Boko Haram innerhalb einer Woche gewesen sein.
Gewaltwelle im Nordosten des Landes
Bereits am Freitag hatte sich auf einem belebten Markt im Nordosten Nigerias Zeugenberichten zufolge ein Junge in die Luft gesprengt. Mindestens zehn Menschen fielen dem Anschlag zum Opfer. Der Vorfall ereignete sich im Ort Gombi im Bundesstaat Adamawa. Zwei Tage zuvor wurden ebenfalls bei einem Selbstmordattentat 13 Menschen in der Stadt Chibok getötet. Aus Chibok waren 2014 mehr als 200 Schülerinnen von Boko Haram entführt worden.
Neuer Terroranschlag im Tschad
Auch im Nachbarland Tschad geht der blutige Terror weiter. Bei zwei Selbstmordanschlägen wurden nach Behördenangaben mindestens drei Menschen getötet und 56 weitere verletzt. Demnach sprengte sich in dem Ort Guié nahe dem Tschad-See ein Attentäter in die Luft und riss einen Menschen mit in den Tod. Bei einem zweiten Selbstmordananschlag in dem Dorf Miterine seien zwei Menschen getötet worden.
Der Tschad-See liegt zwischen dem Tschad, Nigeria, Niger und Kamerun. Das Gebiet mit seinen dicht bewachsenen Ufern ist ein Rückzugsraum für die Kämpfer der Boko Haram, die im Norden Nigerias einen islamistischen Staat errichten will. Mehrere Länder der Region, darunter der Tschad, haben sich zu einer Koalition gegen die Islamisten zusammengeschlossen, die inzwischen auch Kamerun und Niger terrorisieren.
Bislang kamen rund 17.000 Menschen bei Anschlägen und Kämpfen zu Tode. 2,5 Millionen Menschen sind auf der Flucht.
cgn/jj (rtr, afp, dpa)