Bloomberg steigt aus
4. März 2020Multimilliardär Michael Bloomberg (Artikelbild) gibt seine Bewerbung um die Präsidentschaftskandidatur der Demokraten auf. Der frühere Bürgermeister von New York erklärte in einer Mail an seine Anhänger seinen Rückzug und sprach dem Ex-US-Vizepräsidenten Joe Biden offiziell seine Unterstützung aus.
Nach seinem schlechten Abschneiden beim "Super Tuesday" sei das Wichtigste ein Sieg über Amtsinhaber Donald Trump bei der Präsidentschaftswahl im November, erklärte Bloomberg. "Vor drei Monaten bin ich in das Präsidentschaftsrennen eingestiegen, um Donald Trump zu besiegen", erklärte der 78-jährige Medienmilliardär. "Heute verlasse ich das Rennen aus dem gleichen Grund: Um Donald Trump zu besiegen - denn mir ist klar, dass mein Verbleib ein Erreichen dieses Ziels erschweren würde." Nun bestehe nach den Vorwahlen in 14 Bundesstaaten rein rechnerisch keine Chance mehr. Der richtige Kandidat sei Biden.
Später Einstieg in Wahlkampf
Bloomberg war erst zum "Super Tuesday" in die Vorwahlen eingestiegen, nachdem er die ersten Vorwahlen im Februar ausgelassen hatte. Seine Niederlage war enttäuschend, obwohl der 78-Jährige mehr als 500 Millionen US-Dollar seines eigenen Vermögens in den Wahlkampf gesteckt hatte. Er holte sich nur den Sieg in einem US-Außengebiet mit minimaler politischer Bedeutung, konnte aber keinen einzigen US-Bundesstaat für sich gewinnen. Biden hatte dagegen am "Super Tuesday" ein überraschendes Comeback hingelegt und in der Mehrheit der 14 Bundesstaaten gesiegt.
Vom Republikaner zum Demokraten
Bloomberg, einer der reichsten Menschen der Welt, gilt als moderater Demokrat, obwohl er in New York 2001 zunächst als Republikaner zum Bürgermeister gewählt worden war. Er leitete die Stadt durch die schwierigen Jahre nach den Terroranschlägen vom 11. September 2001, später dann auch durch die globale Finanzkrise. Er war bis Ende 2013 Bürgermeister der Ostküstenmetropole. Zuletzt schloss sich Bloomberg den Demokraten an und wurde - auch wegen seiner entschiedenen Ablehnung Trumps - einer der wichtigen Spender für die Kandidaten und Anliegen der Partei.
sam/uh (afp, dpa)