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Berkut-Mitglieder festgenommen

3. April 2014

In der Ukraine sind Mitglieder der Sonderpolizei Berkut festgenommen worden. Sie sollen während der Unruhen in Kiew, bei denen im Februar 100 Menschen getötet worden waren, auf Demonstranten geschossen haben.

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Berkut-Polizisten mit Gewehren (Foto: dpa)
Bild: picture-alliance/dpa

Wer verschuldete Blutvergießen auf dem Maidan?

Sechs Wochen nach den Todesschüssen auf dem ukrainischen Unabhängigkeitsplatz in Kiew haben die Behörden nach eigenen Angaben zwölf Verdächtige festgenommen. Es handelt sich um Mitglieder einer bewaffneten Spezialeinheit der inzwischen aufgelösten Sonderpolizei Berkut (Steinadler), wie Generalstaatsanwalt Oleg Machnizki mitteilte. Ihnen wird vorgeworfen, am 20. Februar auf friedliche Demonstranten in Kiew geschossen zu haben, sagte Machnizki.

Tagelange Straßenschlachten

Die anfangs friedlichen Proteste gegen den damaligen Präsidenten Viktor Janukowitsch in der Hauptstadt Kiew waren vom 18. bis zum 20. Februar in Gewalt umgeschlagen. Insgesamt 100 Menschen kamen bei den Straßenschlachten ums Leben. Viele waren von Scharfschützen der Polizei (Artikelbild) erschossen worden.

Zweifel an alleiniger Schuld von Berkut

Zunächst wurden Berkut-Polizisten, die dem Präsidenten unterstanden, für viele Übergriffe auf Demonstranten verantwortlich gemacht. Später tauchten aber Zweifel auf. Estlands Außenminister Urmas Paet hatte in einem publik gewordenen Telefonat mit EU-Chefdiplomatin Catherine Ashton den Verdacht geäußert, radikale damalige Oppositionskräfte könnten in die Todesschüsse verwickelt sein.

Auch russische Agenten beteiligt?

Ein jetzt vorgelegter Untersuchungsbericht, den die Übergangsregierung in Auftrag gab, macht ebenfalls die abgesetzte prorussische Staatsführung für das Blutvergießen auf dem Maidan verantwortlich. Die tödlichen Schüsse seien von Janukowitsch angeordnet worden, heißt es darin.

Auch Agenten des russischen Inlandsgeheimdiensts FSB seien in das Blutvergießen verwickelt gewesen, fügte der Chef der ukrainischen Sicherheitsdienste, Valentin Naliwaitschenko, hinzu. Dies wurde von dem Dienst in Moskau umgehend dementiert.

Aufklärung verlangt

Die internationale Gemeinschaft fordert seit Wochen von den ukrainischen Behörden, die Todesfälle aufzuklären. Die neue Führung sieht sich darüber hinaus dem Vorwurf ausgesetzt, die Bluttaten unzulänglich aufzuarbeiten. Russland hatte behauptet, die damalige Opposition habe selbst Scharfschützen eingesetzt, um den Funken der Revolution zu zünden.

uh/mak (dpa,afp)