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Politik

Fast 500 Tote bei der Offensive auf Aleppo

21. Oktober 2016

Die am 22. September begonnenen Angriffe der syrischen und russischen Luftwaffe seien die schwersten in dem mehr als fünfjährigen Krieg, sagte UN-Generalsekretär Ban Ki Moon. Besonders leiden die Kinder.

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"Weißhelm" mit zwei verletzten Kindern auf dem Arm (Foto: Reuters/S. Kitaz)
Weißhelme helfen bei der Bergung von Opfern in Aleppo (Archivbild)Bild: Reuters/S. Kitaz

Das Ergebnis der Offensive auf die syrische Stadt Aleppo sei "entsetzlich", sagte UN-Generalsekretär Ban Ki Moon bei einer Sondersitzung der UN-Generalversammlung in New York. Fast 500 Menschen seien getötet und rund 2000 verletzt worden. Mehr als ein Viertel der Todesopfer seien Kinder. Seit Anfang Juli habe kein Hilfskonvoi der Vereinten Nationen mehr die Stadt erreicht, Essensrationen würden bis Ende des Monats ausgehen, warnte Ban. Hunger werde als Kriegswaffe eingesetzt.

Der UN-Generalssekretär erinnerte mahnend an Katastrophen wie in Srebrenica und Ruanda. "Wann wird sich die internationale Gemeinschaft endlich zusammentun, um dieses Gemetzel zu beenden?" Ban forderte "vollen humanitären Zugang" zum Ostteil der syrischen Stadt.

Hilfskorridor aus der Stadt

Die Vereinten Nationen wollen am Freitag versuchen, erstmals Verwundete und Kranke aus den belagerten Rebellengebieten Aleppos zu bringen. Die nötigen Sicherheitsgarantien für humanitäre Helfer seien endlich von allen Konfliktgegnern zugesagt worden, teilte der UN-Koordinator für Nothilfe in Syrien, Jan Egeland, in Genf mit.

In Aleppo gilt seit Donnerstagmorgen eine Feuerpause, Russland verpflichtete sich laut UN-Angaben, die Waffenruhe bis Samstag einzuhalten. Auch die syrische Armee hatte angekündigt, die Waffen für jeweils elf Stunden pro Tag bis dahin schweigen zu lassen.

Lawrow: Rebellen verhinderten Evakuierung

Trotz der Waffenruhe wagten bisher offenbar nur sehr wenige Menschen die Flucht aus den Rebellenvierteln der Stadt. Am Donnerstagmorgen gab es Schüsse und Artilleriefeuer an einem der sogenannten humanitären Korridore. Russlands Außenminister Sergej Lawrow hat den Rebellen vorgeworfen, Zivilisten an der Flucht aus der umkämpften Stadt zu hindern. Die Rebellen hätten gegen die Feuerpause verstoßen "und die Evakuierung verhindert", sagte Lawrow nach Angaben seines Ministeriums in einem Telefonat mit seinem US-Kollegen John Kerry.

fab/rk (dpa, afp)